Die Deutsche Bank hat einen neuen Chef. Und der hat gleich die richtigen Worte gefunden, um das ramponierte Image des Geldinstituts zu pflegen.

Irgendwie gehen alle auf die Jagd in letzter Zeit. Die AfD jagt Frau Merkel, und wenn die gerade nicht da ist, den Islam. PS-Hooligans jagen sich gegenseitig, gerne mal auf dem Kölner Ring. Bayern München jagt wieder das Triple, und ab jetzt bläst auch die Deutsche Bank zum Halali.

So fordert der neue Chef, Christian Sewing, von seinen 100 000 Mitarbeitern eine „Jägermentalität“, womit hoffentlich nicht gemeint ist, einen Teil davon aus dem Haus zu jagen. Nur „solide“ sein, sagte Sewing weiter, dürfe nicht der Anspruch der Bank sein.

So so. Solide reicht also nicht. Beschlagene Brillen, nasser Tweed, Doppelbüchsen, Schnäpschen und Geländewagen – das gediegene, solide Brauchtum deutschen Jägerwesens ist der Deutschen Bank zu gemütlich.

Bleibt die bange Frage: Wen oder was will Herr Sewing denn jetzt jagen – oder müsste man vielleicht besser sagen – wem nachjagen? Der Konkurrenz? Den Privatkunden, die man einst verjagt hat? Besseren Zeiten? Endlich wieder einem positiven Image?

Ach was! „Wer einen Freund braucht, sollte sich einen Hund kaufen!“ sagte einst Gordon Gekko, der Gottvater der Gier, im Börsenthriller „Wall Street“.

Womit sich der Kreis zum Jäger dann doch wieder schließt.