Sage mir, wie du stehst, und ich sage dir, was du bist... Die neue X-Klasse der Frauen zeigt sich auf dem roten Teppich – mit gekreuzten Beinen.

Ja, wir leben in konservativen Zeiten, da braucht es keine solche Revolution, wie sie der CSU-Dobrindt fordert. Das zeigt sich schon daran, wie junge Frauen neuerdings stehen, vorzugsweise auf einem roten Teppich. Vorbei die breitbeinige Lässigkeit selbstbewusster Stilikonen, und selbst das kokette „Fuß-nach-vorne-Hand-an-die Hüfte“-Posing ist nur noch was für ältere Damen wie Heidi Klum, gesehen bei der Verleihung der „Golden Globes“.

Nein, die jungen Schönen aus dem Showbiz machen uns ein X für ein U vor: Sie überkreuzen stehend ihre superdünnen Beine – Emma Watson (die Hermine aus Harry Potter) wurde so gesehen, Hotelerbin Nikki Hilton und selbst Megan Markle, Prinz Harrys Verlobte, ist auf dem Kirchgang-Foto mit der Königsfamilie untenrum über Kreuz zu sehen, in braunen Stiefelchen.

Was mag das nur bedeuten – eine neue weibliche Verschlossenheit als Antwort auf „MeToo“? Oder einfach nur Rückkehr zu mädchenhafter Schüchternheit, passend zum netten Handtäschchen und der Bereitschaft, bei der Hochzeit auch den noch so blöde klingenden Namen des Mannes zu übernehmen...

Sicher ist nur : Niemals würde ein Mann auf die Idee kommen, sich mit gekreuzten Beinen irgendwo hinzustellen. Der Mann an sich ist froh, beide Beine als stabile Stützpfeiler zu haben. Beim Versuch, einen Schuh in Größe 44 über den anderen zu heben, fiele er einfach um.