„Ist der Ruf erst ruiniert, lebt’s sich gänzlich ungeniert“ – Tennislegende Boris Becker lässt es trotz seiner Pleite so richtig krachen.

Wer ausreichend lange mehr Geld ausgibt, als er verdient, geht pleite. Privatinsolvenz nennt man den Zustand, der so unangenehm ist, dass man sich glatt in den alten Schuldturm zurückwünscht.

Der Chef erfährt es, das Gehalt wird gepfändet, die Schufa-Auskunft ist blutrot und ein Treuhänder wacht über das „Wohlverhalten“ des Klienten. Ein Schuldner backt ganz kleine Brötchen.

Aber nicht immer. Tennislegende Boris Becker hat im Juni Insolvenz angemeldet. Er soll einen Berg Schulden haben und muss Auflagen eines Insolvenzverwalters erfüllen. Doch der scheint in diesem Fall großzügig zu sein. Immerhin hatte Becker das nötige Kleingeld, sich den Sommer auf Ibiza und beim Pokern in Tschechien zu vertreiben.

Den Herbst haben Becker und seine Frau Lilly nun auf dem Münchner Oktoberfest eingeläutet. Lilly Becker trug ein Dirndl aus Spitze in der Preisklasse eines Mittelklassewagens, wie sie stolz twitterte – 27 000 Euro. Es sei nur geliehen, hieß es. Doch damit das Kleid samt Lilly nicht abhanden kam, ließ das Ehepaar Becker den Tisch in der noblen „Käfers Wiesn Schänke“ von vier (!) Bodyguards abschirmen. Bestimmt zum Schnäppchenpreis.

Uns fehlen die Worte. Dem Volksmund nicht: „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!“