Fastenzeit, das sind Wochen des Verzichts. Wegen der Einkehr. Wir in der Redaktion sollten vielleicht auch mal verzichten. Aus anderen Gründen.
Für viele von uns sind ja jetzt wieder harte Wochen angebrochen: Fastenzeit. Das ist eine Zeit der freiwillig auferlegten Entbehrungen, was in vielen Fällen bedeutet: totaler Verzicht auf Süßigkeiten oder Alkohol, reduzierter Fleisch- oder Tabak-Konsum. Wahrscheinlich deshalb laufen aktuell so viele Leute mit sehr schlechter Laune herum, aber das soll hier nicht das Thema sein.
Unser Thema ist die Gesundheit. Denn es hat den Anschein, dass in Zeiten, in denen Menschen auf Unnützes verzichten, was sie ansonsten regelmäßig oder sogar im Übermaß ihrem Körper zuführen, nicht nur den Focus auf christliche Werte, innere Einkehr und Selbstreduktion legen, sondern auch für Gesundheitsthemen besonders empfänglich sind. Anders lässt es sich kaum erklären, dass die Redaktion in diesen Tagen auffallend viele Pressemitteillungen zur Vorsorge oder Bekämpfung von mittelschweren Leiden und Krankheitsbildern bekommt. Es geht darin um Schlafstörungen, Hörschäden, gefährliche Blutdruckwerte, Cholesteringefahren, Rückenschmerzen. Braucht man alles nicht.
Im Übrigen schließen wir aus, dass die Presseportale und Marketingagenturen uns Zeitungsleute persönlich meinen könnten. Die zehn bis zwölf Tässchen Kaffee am Tag, die paar Zigaretten, die drei, vier Schokoladentafeln. Das kann doch nicht schädlich sein.
Oder sollten wir etwa auch ein wenig Verzicht üben?