Moers-Repelen. .

Generationen von Niederrheinern haben an diesem Ort schon geschmaust. Immerhin sollen die Herren von Wefort bereits Mitte des 14. Jahrhunderts hier schon einen Hof unterhalten haben. Die heutigen Gebäude stammen aus der Zeit von 1730 bis 1820. Und vermutlich gab es da auch schon einen Schankraum. Wie dem auch sei, heute ist der Gasthof Hufen ein Kleinod in der niederrheinischen Gastronomielandschaft. Ein bisschen verborgen auf dem Land und hinter dichtem Efeubewuchs offenbart sich da das Reich von Ursula Hufen und Stefan Weißbacher. Nun auch schon seit 20 Jahren.

Gans oder gar nix

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Bodenständig, typisch niederrheinisch, frisch und regional – das sind die Zauberworte im liebevoll eingerichteten Gasthof. Und immer, wenn der Herbst kommt und dem Winter den Weg bereitet, dann muss man besonders zeitig seinen Tisch reservieren. Denn dann wird’s kuschelig eng im Restaurant – es ist Gänsezeit. Und die gefiederten Hauptgänge werden nicht tiefgekühlt eingeflogen sondern kommen frisch aus dem Garten. 1000 Landaise-Gänse hat Stefan Weißbacher in diesem Jahr aufgezogen. 14 Tage alt waren die Küken, als sie im Mai nach Repelen kamen und seitdem das 15000 Quadratmeter große Gelände hinterm Haus besiedeln dürfen. Mit allem, was Gans mag: viel Fläche, kleine Tümpel, schattige Plätzchen, keine Autos. Die Tiere werden vor Ort geschlachtet – kürzer kann der Weg nicht sein.

Das hat sich herumgesprochen, natürlich. Gans oder gar nix heißt es ab Mitte Oktober im Gasthof Hufen.

Kräutergarten hinterm Haus

Stefan Weißbacher hat dann mehrere Backöfen gleichzeitig in Betrieb, um seinen Gästen die gebratenen Gänse ofenfrisch mit handgeschnittenem Rotkohl, Maronen und selbstgemachten Klößen zu servieren.

Gastro-TippsWer kein Geflügel mag – der Chef kann auch andere Sachen. Fisch, zum Beispiel. Den Lachs räuchert er selbst, versteht sich. Sehr beliebt sind auch die geschmorten Ochsenbäckchen. Die bekommt man auch am Niederrhein längst nicht mehr überall. Es ist auch schon vorgekommen, dass für eine Feier ein gebackener Kalbskopf hergerichtet wurde. Bodenständig, herzhaft, niederrheinisch. Mit einem Hauch Eleganz, einem Schuss Mittelmeer und einer guten Portion Kreativität. Das Lamm-Carrée mit dem verführerischen Senfkrüstchen etwa, hmm. Dabei ist der Hausherr erst über Umwege an den Kochtopf geraten.

Bei allem Trubel am Herd und am Tresen, Stefan Weißbacher ist die Ruhe selbst. Und hat immer Zeit für ein Pläuschchen mit den Gästen. Gemütlich wie in Omas guter Stube sitzt man im Restaurant, mit gehäkelten Gardinchen an den Fenstern, frischen Blümchen auf dem Tisch. Und wer mag, kann Selbstgemachtes im Einmachgläschen mitnehmen. Oder Honig. Den macht der Hausherr auch selbst. 30 Bienenvölker summen inzwischen schon im großen (Kräuter-)Garten hinterm Haus.

Öffnungszeiten: täglich ab 11.30 Uhr, dienstags ab 16.30 Uhr; Ruhetag: Montag

Beschreibung: gemütlicher, liebevoll eingerichteter Gasthof, 90 Plätze innen, 45 Plätze auf der Terrasse; Bundeskegelbahn; Platz für Gesellschaften; großer Garten hinterm Haus

Spezialität: Weidemastgänse aus eigener Aufzucht; Fisch, Muschel-, Wildspezialitäten; typische niederrheinische Küche; hausgemachte Spezialitäten zum Mitnehmen

Anschrift: Hoher Weg 271, 47445 Moers-Repelen, 02841-7 34 14.

Internet: www.gasthof-hufen.de