Gelderland. Wer auf der Suche nach Entspannung in der Natur ist, wird hier definitiv fündig. Das „andere Holland“ bietet vor allem Fahrradfahrern ein besonderes Erlebnis.

Gleich hinter der Grenze gibt es im „anderen Holland“ viel zu entdecken!

Wer direkt hinter der deutschen Grenze die beiden niederländischen Städte Arnhem und Nijmegen besucht, denkt zunächst an Shoppingparadiese und urbanes Flair. Doch auch das Umland, zu dem auch die Veluwe zählt, hat vor allem für Radfahrer und Naturliebhaber viel zu bieten. Das Schöne am Radfahren im anderen Holland – wie die Grenzregion auch genannt wird – ist die enorme Vielfalt. Mal geht es durch Wälder, Heidefelder und Moorseen vorbei, mal an Flüssen entlang und über Deiche.

Ob mit dem Rad oder zu Fuß – die Natur im „anderen Holland“ ist unglaublich vielfältig und immer einen Besuch wert.
Ob mit dem Rad oder zu Fuß – die Natur im „anderen Holland“ ist unglaublich vielfältig und immer einen Besuch wert. © Hetty van Oijen

Die Niederlande sind das Fahrradland schlechthin und bekannt für ihre sicheren und komfortablen Radwege. Von dem 35.000 km langen Radwegenetz liegen 5.000 km in der Provinz Gelderland. Genug Möglichkeiten also, sich in den Sattel zu schwingen! Verschiedene (Themen-)Routen führen durch die Landschaft. Unterwegs weisen sogenannte Knotenpunkte den Weg und sorgen dafür, dass es so gut wie unmöglich ist, sich zu verfahren.

Unterwegs auf dem Hanse-Radweg

Wer sich auf den Hanse-Radweg begibt, reist in die Vergangenheit. Der Radweg führt auf einer Strecke von 450 Kilometern an 16 deutschen und niederländischen Hansestädten vorbei, die ihren Ursprung im Mittelalter haben. Die insgesamt acht Etappen lassen sich wunderbar auf mehrere Tage verteilen – wer weniger Zeit hat, kann sich natürlich nur einen Teilabschnitt herauspicken.

Die kleinen Gassen und historischen Gebäude der Hansestadt Elburg haben viele Geschichten zu erzählen.
Die kleinen Gassen und historischen Gebäude der Hansestadt Elburg haben viele Geschichten zu erzählen. © Jurjen Drenth

Der eindrucksvolle Hanse-Radweg beginnt in Neuss. Rheinabwärts radelt man über Wesel, Kalkar und Emmerich am Rhein bis zur niederländischen Grenze. Weiter geht es nach Nijmegen, Arnhem, Hattem und Elburg bis nach Harderwijk am Veluwemeer. Zwischenstopps entlang der Route lohnen sich: Die niederländischen Hansestädte blicken auf eine beeindruckende Geschichte zurück, waren sie doch einst mächtige Handelszentren. Besucher können auf dem charakteristischen Kopfsteinpflaster der Fischerfestung Elburg von Sehenswürdigkeiten zu Museen laufen. Oder im geschäftstüchtigen Harderwijk den alten Kaufmannsgeist in den ungewöhnlichen Boutiquen und Concept Stores spüren. Und im malerischen Hattem können sie sehen, warum es nicht nur Händler, sondern auch viele Künstler anzog.

Arnhem: Entschleunigung in Stadtnähe

Der Sonsbeek ist zweifellos der bekannteste Park Arnhems und liegt nur fünf Gehminuten vom Hauptbahnhof und dem Stadtzentrum entfernt. Zusammen mit den Parks Zypendaal und Gulden Bodem bildet der Park Sonsbeek die größte grüne Attraktion Arnhems. Zum Park gehören ein imposanter Wachturm – De Belvédère – und der besonders schöne Steilgarten. Einheimische und Touristen kommen hierher, um Sport zu treiben, zu skaten, zu entspannen, zu picknicken und zu flanieren. Vor allem in den Sommermonaten dient der Park auch als Bühne für zahlreiche Open-Air-Konzerte und Kulturfestivals.

Eine grüne Oase mitten in Arnhem – Park Sonsbeek
Eine grüne Oase mitten in Arnhem – Park Sonsbeek © Jurjen Drenth

„Witte fietsen“ in der Veluwe

Etwas weiter außerhalb, zwischen Arnhem und Doesburg, bietet der älteste Nationalpark der Niederlande eine herrliche Kulisse: De Hoge Veluwe ist mit über 5.000 Hektar das größte zusammenhängende Waldgebiet der Niederlande. Markenzeichen sind die „witte fietsen“, weiße Fahrräder, die an allen Eingängen kostenlos zur Verfügung stehen und mit denen über 40 Kilometer an Radwegen erkundet werden können. Alle Radrouten sind an den Informationsschaltern des Parks erhältlich.

Rauf aufs Rad und den Nationalpark De Hoge Veluwe entdecken.
Rauf aufs Rad und den Nationalpark De Hoge Veluwe entdecken. © Jurjen Drenth

Aber auch zu Fuß lässt sich dieses eindrucksvolle Stück Natur auf 13 markierten Wanderwegen gut erkunden. Wer einen Blick auf die bunte Tierwelt der Region werfen möchten, hat hier gute Chancen. Viele Tierarten sind hier zuhause: Reh, Dachs, Rothirsch, Wildschwein und Fuchs. Unterwegs gibt es sogenannte Wildarenen – Orte, die die Wildtiere zum Grasen aufsuchen und an denen sie deshalb gut zu beobachten sind. Außerdem besteht die Möglichkeit, an einer geführten Wildexkursion teilzunehmen.

Viele Naturerlebnisse in Nijmegen

Auch von Nijmegen aus sind es nur wenige Schritte in die Natur. Eine Fußgängerbrücke am Ende der Flusspromenade führt direkt in den Ooijpolder. Die Landschaft ist weitläufig, ganze 2.000 Hektar umfasst das Gebiet. Die Wege sind flach und schlängeln sich durch die klassische Ufervegetation. Galloway-Rinder, Wildpferde, große Ansammlungen von Wildgänsen, Biber und zahlreiche Vogelarten sind hier zu Hause und kreuzen immer wieder mal den Weg von Wanderern oder Radfahrern. Etwa zehn Autominuten von Nijmegen entfernt liegt die Mookerheide. Ein Naturschutzgebiet mit ausgedehnten Heideflächen, die vor allem zur Blütezeit in den schönsten Farben leuchten.

Im Ooijpolder sind viele Galloway-Rinder und Wildpferde zu Hause.
Im Ooijpolder sind viele Galloway-Rinder und Wildpferde zu Hause. © Jurjen Drenth

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