Zandvoort. Zandvoort ist auch bei Deutschen ein gefragter Urlaubsort. Früher war das ein kleines Fischerdorf, mit einer besonderen Geschichte.

Der neun Kilometer lange Strand von Zandvoort ist eine der größten Attraktionen des niederländischen Küstenorts. Während heutzutage Besucher aus aller Welt hierherkommen, um eine unvergessliche Auszeit am Meer zu erleben, war er früher jahrhundertelang ein Ort harter Arbeit. Den Fisch, den die Männer hier an Land brachten, trugen die Frauen hochbepackt zu Fuß zum Markt nach Haarlem. Einen eindrucksvollen Einblick in diese Leistung bietet die 12 km lange Wanderroute „Stinkender Eimer“, auf der man noch heute auf den Spuren der Zandvoorter „Fischläuferinnen“ wandeln kann.

Von Zandvoort nach Haarlem

Vom Strand aus führt die Route durch das Zentrum von Zandvoort. Hier passiert man den Ort, an dem früher der „Kousenpaal“ stand. Dies war ein Pfahl, gegen den sich die Fischläuferinnen lehnten, um ihre Schuhe und Strümpfe auszuziehen. Denn von hieraus ging es barfuß durch den Sand in Richtung Haarlem. Nach rund 1,5 km führt die Strecke aus dem bewohnten Gebiet hinaus auf den „Visscherspad“ (dt. Fischerspfad): Dieser Weg führt durch den Nationalpark Zuid-Kennemerland und ist eine der ältesten Verbindungen zwischen Zandvoort und Haarlem.

Auch hier ist eine Zandvoorter Fischläuferin zum Kunstwerk geworden.  
Auch hier ist eine Zandvoorter Fischläuferin zum Kunstwerk geworden.   © NRZ

Pause im „Stinkenden Eimer“

Unterwegs kommt man am Restaurant „Kraantje Lek“ vorbei. Den Namen verdankt der Ort einer Pumpe, mit der man Wasser aus der Düne nach oben fördern konnte. Die Fischläuferinnen legten hier früher eine Pause zum Trinken ein. Einige Kilometer weiter passiert die Strecke das Ausflugs-Restaurant „Wapen van Kennemerland“, das früher den Namen „Stinkende Emmer“ (dt. Stinkender Eimer“) trug. Die Fischläuferinnen machten hier auf dem Rückweg nach Zandvoort Halt, um sich zu stärken. Die leeren, stinkenden Eimer blieben draußen vor der Tür.

 Herrliche Natur in den Dünen von Zuid-Kennemerland.
 Herrliche Natur in den Dünen von Zuid-Kennemerland. © NRZ

Historische Fischhalle

Von hieraus geht es direkt in das lebendige Herz von Haarlem, zum „Grote Markt“. Hier findet man noch immer die historische „Vishal“, in der die Zandvoorter Fischläuferinnen ihre Ware zum Kauf anboten. Heute dient das Gebäude als Ausstellungsraum und liegt in bester Gesellschaft zur beeindruckenden Kirche „De Grote of St.-Bavokerk“, zum Frans Hals Museum und vielen großen und kleinen Gastronomien. Von diesem Punkt aus geht es wieder zurück nach Zandvoort. Doch statt wie früher zu Fuß, kann man heute dafür den Zug nehmen, der Zandvoort in rund 15 Minuten erreicht.

Haarlems historische Altstadt ist besonders sehenswert.  
Haarlems historische Altstadt ist besonders sehenswert.   © Cris Toala Olivares | Cris Toala Olivares

Mit dem Zug nach Zandvoort

Somit ist der Bahnhof von Haarlem die letzte Station der Wanderroute „Stinkender Eimer“. Er ist der einzige in den Niederlanden, der im typischen Jugendstil errichtet wurde, und damit eine der vielen Attraktionen, für den sich ein Besuch der großen Nachbarstadt von Zandvoort lohnt. Neben den historischen Gassen und Fassaden rund um den „Grote Markt“ machen auch mehrere bedeutende Museen Haarlem zu einer empfehlenswerten Adresse für eine gelungene Kombination aus Kultur, Shopping und Genuss.

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Der Strand von Zandvoort lädt nicht nur im Sommer und Frühling zu ausgedehnten Spaziergängen.  
Der Strand von Zandvoort lädt nicht nur im Sommer und Frühling zu ausgedehnten Spaziergängen.   © Cris Toala Olivares | Cris Toala Olivares

Link zur Wanderroute hier.