Den Haag. Die Niederlanden haben aufgrund anhaltend hoher Infektionszahlen eine Ausgangssperre verhängt. Es ist die erste seit dem Zweiten Weltkrieg.
Die Niederlande verhängen wegen anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen eine nächtliche Ausgangssperre. Das Parlament stimmte dem umstrittenen Vorhaben von Ministerpräsident Mark Rutte am Donnerstagabend zu.
Ab Samstag dürfen Bürger von 21 bis 4:30 Uhr ihre Wohnungen nicht mehr verlassen. Nach einer heftigen Debatte stimmte das Parlament am Donnerstagabend in Den Haag der Maßnahme zu. Bei Verstößen droht eine Geldstrafe in Höhe von 95 Euro.
Niederlande: Erste Ausgangssperre seit Zweitem Weltkrieg
Damit verhängt das Land erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg eine Ausgangssperre. Rutte begründete den Schritt mit der „großen, großen Sorge, die wir alle haben“, angesichts der deutlich ansteckenderen britischen Corona-Mutante. Der Vorstoß wurde unter anderem vom Rechtspopulisten Geert Wilders als „unverhältnismäßig“ kritisiert.
Mitte Januar hatte die Regierung bereits den Lockdown, der eigentlich am 19. Januar enden sollte, bis 9. Februar verlängert. Schulen, Restaurants und alle nicht notwendigen Geschäfte sind geschlossen. Zudem ist es untersagt, mehr als einen Menschen in seiner Wohnung zu empfangen.
Niederländische Regierung: geschäftsführend im Amt
Die niederländische Regierung hatte Mitte Januar wegen eines Skandals um Kinderbeihilfen ihren Rücktritt erklärt. Bis zur Parlamentswahl am 17. März bleibt sie jedoch geschäftsführend im Amt.
Das Land befindet sich bereits seit Mitte Dezember im Lockdown. Das Ausgehverbot gilt vorerst ebenfalls bis zum 9. Februar. (red/dpa/AFP)