Veghel.. In Brabant ist am Mittwoch eine Altenpflegerin gegen Covid-19 geimpft worden. Zuvor hatte es heftige Kritik an der Impfstrategie gegeben.
Als letztes Land der EU haben auch die Niederlande mit dem Impfen begonnen. Eine Mitarbeiterin eines Pflegeheimes wurde am Mittwochmorgen in Veghel in Brabant, knapp 60 Kilometer von der deutschen Grenze und dem Kreis Kleve entfernt, gegen Covid-19 geimpft. Weitere Pfleger und Ärzte sollten ebenfalls am ersten Tag an der Reihe sein. Erst in der kommenden Woche sollten alle Impfzentren im ganzen Land einsatzbereit sein.
Gesundheitsminister Hugo de Jonge sprach von „einem wahnsinnigen Beginn.“ Wegen heftiger Kritik hatte die Regierung den Impfstart um einige Tage vorgezogen.
Rutte räumt nach heftiger Kritik an Impfstrategie Fehler ein
Die 39-jährige Altenpflegerin Sanna Elkadiri wurde als erste Person im Land geimpft. Sie arbeitet in einem Heim für schwer Demenzkranke. Durch das Cornavirus sei das Heim schwer getroffen, sagte sie dem TV-Sender NOS. „So viele Tote. So viel Trauer. Das will ich nicht noch einmal mitmachen.“ Sie nannte es eine „Pflicht auch gegenüber den Patienten“, sich vor dem Virus zu schützen.
Die übrigen EU-Mitgliedsstaaten hatten bereits kurz nach Weihnachten mit dem Impfen begonnen. Nach heftiger Kritik an der Impfstrategie hatte Ministerpräsident Mark Rutte Fehler eingeräumt. Die Behörden hätten sich früher und besser auf Massenimpfungen vorbereiten müssen. Seit Tagen lagern bereits ungenutzt im Osten des Landes rund 280 000 Dosen des Präparats der Hersteller Pfizer und Biontech. Auch der Ruf nach einem Rücktritt des Gesundheitsministers war in den letzten Tagen laut geworden, laut Bericht der Tageszeitung de Volkskrant sieht er sich aber noch immer als "richtiger Mann an der richtigen Stelle". In den nächsten Wochen werden zunächst Mitarbeiter von Alten- und Pflegeheimen sowie Pfleger und Ärzte von Corona-Patienten geimpft. (red/ dpa)