Aus den Niederlanden. Weil wegen Corona keine Besuche in niederländischen Pflegeheimen gestattet waren, sah Regierungschef Rütte seine Mutter nicht mehr vor ihrem Tod.
Der niederländische Regierungschef Mark Rutte hat wegen der Corona-Auflagen seine Mutter in den letzten Tagen vor ihrem Tod nicht besucht. Die 96-Jährige verstarb bereits am 13. Mai in einem Pflegeheim in Den Haag, wie Rutte am Montag mitteilte.
Der Regierungschef habe sich an „alle “Anordnungen„ gegen die Ausbreitung des Coronavirus gehalten, sagte ein Regierungssprecher. Er bestätigte damit Berichte, wonach Rutte in den letzten Tagen seiner Mutter nicht an ihrer Seite war. Die Pflegeheime in den Niederlanden waren am 20. März für alle Besucher geschlossen worden. Seit diesem Montag dürfen einzelne Besucher diese Einrichtungen wieder aufsuchen.
Keine Besuche in niederländischen Pflegeheimen wegen Corona erlaubt
Seine Mutter sei im engen Familienkreis beigesetzt worden, ließ Rutte über einen Regierungssprecher mitteilen. In dem Heim hatte es Infektionen gegeben. Medien-Berichten zufolge war Ruttes Mutter aber nicht im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
„Wir haben im Familienkreis Abschied von ihr genommen und hoffen, diesen großen Verlust in der kommenden Zeit in aller Ruhe miteinander verarbeiten zu können“, ließ Rutte erklären. Der Politiker hatte Ende der 1980er Jahre bereits seinen Vater und einen Bruder verloren.
In London sieht sich der Regierungsberater Dominic Cummings mit Rücktrittsforderungen konfrontiert, weil er trotz bei ihm aufgetretener Anzeichen einer Corona-Infektion Ende März seine Londoner Wohnung verlassen und zu seinen Eltern ins mehr als 400 Kilometer entfernte Durham gefahren war - offenbar um seinen kleinen Sohn zu den Großeltern zu bringen. (red. mit dpa und AFP)