Zwolle. Die Coronakrise trifft auch niederländische Ferienparks. Was heißt das für Urlauber? Ein Betreiber hofft im Sommer wieder auf deutsche Touristen.
Es ist ein Klassiker, die schnelle Auszeit vor der Haustür. Ferienparks gehören vor allem für Familien mit kleineren Kindern zu den beliebtesten Urlaubszielen. Ob nur für ein (verlängertes) Wochenende oder lieber gleich ein paar Wochen Urlaub in der Nähe: Ein Bungalow, umgeben von der schönen Natur – und schon ist das kleine Glück perfekt.
In Zeiten von Corona müssen allerdings auch die größten Anbieter dieser Art von Ferien und Freizeit sehen, wo sie bleiben. „Aktuell haben wir nur sehr wenige Gäste“, nickt Jeannette ten Kate-Winter und fügt hoffnungsvoll an: „Aber so langsam kommen wieder mehr Buchungen herein, das betrifft vor allem die Sommerferien.“
Landal-Parks sind geöffnet, es gibt aber Einschränkungen
Sie ist PR-Managerin der Landal GreenParks, zuständig für die Niederlande. Die meisten der in ganz Europa insgesamt über 90 Ferienparks befinden sich dort, und zwar nicht nur in den Touristen-Hotspots wie an der Küste oder auf den Inseln, sondern durchaus auch im weniger bekannten Hinterland wie in den Regionen Drenthe oder Flevoland.
Obwohl die niederländische Regierung inzwischen die Ausgangsbeschränkungen ein wenig gelockert und sich das bei Deutschen beliebte Zeeland schon schrittweise für Touristen geöffnet hat, kann von einem „normalen“ Urlaubsgefühl noch lange keine Rede sein.
„Unsere Parks sind offen, Unterkünfte können gebucht werden, doch der Betrieb in den Parks ist sehr eingeschränkt, deshalb machen wir aktuell auch keine Werbung“, verrät Jeannette ten Kate-Winter. „Zum Beispiel sind die Schwimmbäder nicht geöffnet und auch die Restaurants geschlossen. Das bedeutet, dass man sich komplett selbst versorgen muss, wir dürfen auch kein Frühstück anbieten. Wandern in der schönen Natur ist aber auch in Zeiten von Corona möglich, auch wenn man sich zurzeit nur zu zweit draußen aufhalten darf.“
Pfleger und Krankenschwestern nutzen die Parks
Immerhin einige Zimmer oder Bungalows wurden auch bereits in den vergangenen Wochen – in der Hochphase der Pandemie – gebucht. Natürlich nicht von Urlaubern, sondern zum Beispiel „von Familien von Corona-Patienten, die in Krankenhäusern der Umgebung liegen“, berichtet Jeannette ten Kate-Winter. „Wir hatten außerdem Pfleger und Krankenschwestern oder einige Senioren, die bei uns ihren Zweitwohnsitz haben, bei uns zu Gast.“
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Nun heißt es darauf zu hoffen, dass die Beschränkungen des öffentlichen Lebens im Zuge des Infektionsschutzes nach und nach weiter zurückgenommen werden. „Sobald die deutsche Regierung Reisen ins Ausland wieder zulässt, heißen wir unsere Nachbarn gerne wieder herzlich willkommen“, betont Jeanette ten Kate-Winter.
Ab dem 1. Juli soll das wieder möglich sein. Die Urlauber aus Deutschland warten nur darauf, wieder nach Texel oder Zeeland fahren zu können. Dann dürften die Landal GreenParks schnell ausgebucht sein. Weil Reisen nach Italien, Spanien oder Griechenland vielleicht nicht möglich sind, werden im Sommer Ferien vor der Haustür angesagter denn je sein.