Emmerich.

Süß sind sie, die pelzigen Tiere, die, wenn es dunkel wird, auf Jagd gehen. Dann können sie aber auch schnell zur Plage werden. Die Rede ist von Waschbären. In letzter Zeit treiben sie sich vermehrt in Emmerich und Umgebung herum. Auch an der Kurfürstenstraße. „In meinem Garten wurde alles abgefressen und ausgegraben“, beklagt sich Heinz Baumbach. Bei ihm haben sich wohl zwei Waschbären niederlassen. Und die kommen zu später Stunde, um den Hunger zu stillen. Nachbar Theo Wanders teilt das Leid. „Zuerst dachten wir noch, es seien Marder. Aber dann haben wir den gefundenen Kot mit Bildern aus dem Internet verglichen“, sagt er. Das Ergebnis war eindeutig.

Einer von vielen

Also bestellten die beiden Nachbarn einen Jäger, der den Waschbär fangen sollte. „Er wollte mir eine Mausefalle geben“, schmunzelt Heinz Baumbach. Grundsätzlich könnten Waschbären zwar geschossen werden, erklärt Klaus Immel, amtlicher Tierarzt beim Kreisveterinäramt in Kleve. Das gilt aber nicht für bewohnte Gebiete: „Das kann Ärger mit den Nachbarn geben.“ Er betont aber, dass Heinz Baumbach und Theo Wanders mit dem Waschbärproblem nicht allein dastehen. „Es gibt momentan eine ganze Reihe von Waschbären in unserem Gebiet“, sagt Immel. In wäldlichen Gebieten werden sie gejagt. Baumbach und Wanders rät er, die Tiere zu fangen. Dann könne auch überprüft werden, ob eventuell Nachwuchs da ist, der von den Waschbären versorgt werden muss. „Wenn wir die Tiere gefangen haben, setzten wir sie in der Natur aus, oder suchen einen Platz im Zoo“, erklärt der Tierarzt.

Im natürlichen Lebensraum stellen die Waschbären nämlich durchaus eine Bedrohung dar. „Sie fressen Eier, Beeren und anderen Früchte“, erklärt Klaus Immel. Auch kleine Tiere stehen auf der Speisekarte der niedlichen Tiere ganz oben. Und offensichtlich mögen sie auch Geranien. Die haben sie im Garten von Heinz Baumbach verspeist. „Ich habe jetzt Stühle um meine Pflanzen gestellt und hoffe, die Tiere so abhalten zu können“, verrät er. Ansonsten muss er einen erneuten Anlauf nehmen und versuchen, die Waschbären zu fangen.