Emmerich. . Wenn andere Urlaub machen, herrscht hier Hochbetrieb: Wir waren zu Gast in der Tierpension „Am Niederrhein“. Nomen est omen stammen die Pensionsgäste vorwiegend vom Niederrhein.
Mit dem Ball tobt Jungspund Zoran über die grüne Wiese.Immer wieder rennt er mit dem Spielzeug im Maul hin und ehr, bevor er im Schatten ein Päuschen eingelegt. Der Rüde fühlt sich sichtlich wohl – auch wenn es nicht die heimische Wiese ist, auf der er da spielt und rastet. Zoran ist Gast – ebenso wie 23 weitere Artgenossen. In der Tierpension Niederrhein werden sie umsorgt. Und hier herrscht in den Ferien Hochbetrieb, wie Betreiberin Rosemarie Stocksieker weiß. „Momentan sind wir komplett ausgebucht“, so die gebürtige Rheinland-Pfälzerin, die seit nunmehr 15 Jahren zusammen mit Gabriele Fox die Tierpension in Praest betreibt.
Zumindest was die Kapazitäten an Hundeplätzen angeht, ist das Maximum erreicht. Im Katzenhaus sind nur drei Stubentiger momentan untergebracht. „Aber das ist auch normal so. Eine Katze bekommt man schon einmal schneller betreut, als einen Hund“, so Stocksieker. Auch wenn sie und ihre Kollegin ein Herz für Tiere haben. „Nagetiere können wir leider nicht in Pension nehmen“. Die Nachfrage dafür sei schon da. „Allerdings würde das in purem Stress für die Tiere ausarten“, so Gabriele Fox. Das Bellen der Hunde wäre für die Kleintiere unerträglich und alles andere als erholsam.
Wie ein Kind im Zeltlager
Anders sei das für die großen Vierbeiner. „Für Hunde ist der Besuch bei uns wie Urlaub“, ist sich Rosemarie Stocksieker sicher. „Ebenso wie der Aufenthalt eines Kindes im Ferienlager.“ Ein, zwei Stunden habe der Hund vielleicht Heimweh. „Doch das ist dann ziemlich schnell vergessen.“ Spätestens nach der ersten Spielstunde und dem Auslauf mit anderen Hunden in einem der vier Wiesen-Laufgehege. „Hunde sind Rudeltiere. Sie genießen es sichtlich, bei uns mit Artgenossen in Kontakt zu kommen. Sie können hier bellen und toben. In der Stadt ist das oft nicht der Fall“, so Stocksieker. Ebenso wie das Laufen ohne Leine. Sprich: Herrchen und Frauchen kann beruhigt ohne Tier in Urlaub fahren.
Sicher gibt es auch Pensionsgäste, die stark an ihren Bezugspersonen hängen. „Feriengäste kommen daher auch bevor sie hier länger bleiben, zu einem Probetag hin“, so rosemarie Stocksieker. Zudem wird den Vierbeinern eine Kuscheldecke von Zuhause mitgegeben. „Und in Extremfällen ein ungewaschenes Kleidungsstück der Bezugsperson.“
In der Tierpension gibt es eine tägliche Routine. „Die in den Ferien aufgrund der vielen Gäste natürlich etwas früher beginnt, als sonst üblich“, so Stocksieker, die selber auch Bearded Collies züchtet. Um 7 Uhr startet der Tag mit Auslauf. Einer schaut nach den Hunden, die anderen – in Hoch-Zeiten unterstützt eine Mitarbeiterin das Frauen-Gespann – säubern die Unterbringungen der Hunde – sprich: die Decken werden gerichtet und zudem die Näpfe frisch gefüllt. Was dann folgt sind Spielstunden, Auslauf, Mahlzeiten und Streicheleinheiten.
Vorwiegend vom Niederrhein stammen die Pensionsgäste. „Viele sind seit Jahren Stammkunden“, so Stocksieker. Viele schon in der zweiten und dritten Generation – bei den Hunden, versteht sich.
Ein Plätzchen fürs Kätzchen
In der Tierpension am Niederrhein finden Hunde und Katzen auch außerhalb der Ferien ein betreutes Plätzchen. Pro Tag zahlt man zum Beispiel für Hunde in der Größe eines Dackels dreizehn Euro, etwas größere Gesellen, etwa eine Dogge wird für 16 Euro betreut. Sprich: Es gibt ein Dach über den Kopf, regelmäßigen Auslauf, etwas zu Fressen und Streicheleinheiten. Gassi-touren müssen extra gezahlt werden. Katzen kommen in der Pension für zehn Euro am Tag unter. Weitere Informationen zur Tierpension gibt es im Internet unter www.tierpension-niederrhein.de.