Am Niederrhein/Düsseldorf.

Bei der sommerlichen Hitze ist die Gefahr groß, dass Wälder brennen. Deswegen startet täglich eine Polizeifliegerstaffel am Düsseldorfer Flughafen, um am Niederrhein Waldbrände aufzuspüren.

Stephan Augustin hat in diesen Tagen einen schönen Job. Täglich darf der Pilot der Polizeifliegerstaffel am Düsseldorfer Flughafen den Niederrhein von oben bewundern. Gemeinsam mit einem Förster und Feuerwehrmann hebt Augustin ab, um Waldbrände aufzuspüren.

„Aus der Luft kann ein Brandherd besser lokalisiert werden“, erklärt der Luftbeobachter der Feuerwehr, Gustav Gentges. „Die Einsatzkräfte können so schneller an einen Brandherd geführt werden. Außerdem ist eine Rauchentwicklung besser sichtbar“, erklärt Gentges, der sich mit einer speziellen Schulung für die Aufgabe qualifiziert hat.

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Zweimal täglich steigt der Flieger auf. „Wir benutzen für diese Aufgabe eine Cessna 182, eine modifizierte Sportmaschine, die Tragflächen über der Personenkabine hat. Dadurch ist der Blickwinkel größer, erklärt Pilot Stephan Augustin. Die Hubschrauber der Polizei bleiben bei solchen Aufklärungsflügen in der Regel stehen. Aus Kostengründen. „Die Hubschrauber-Flugstunde kostet 2400 Euro, die Cessna dagegen 240 Euro.

Bei Brüggen 175 Hektar Grenzwald vernichtet

Gut angelegtes Geld. Wenn sich ein Feuer unbemerkt ausbreitet, dürften die Kosten erheblich höher sein. „Im Prinzip können Waldbrände wie in den Mittelmeerländern oder Kalifornien auch in Deutschland entstehen“, betont Wehrmann Gentges.

„1976 hat ein Feuer bei Brüggen 175 Hektar Grenzwald vernichtet“, erinnert Stephan Thoneick aus dem Forstbezirk Nierstal.

Auch derzeit ist die Brandgefahr wieder groß. Speziell in Nadelwäldern in der Leucht bei Alpen oder im Reichswald bei Kleve. „Die Gräser waren bereits im Juni trocken und ausgebrannt“, schildert Thoneick. „Dann fangen die schnell Feuer und übertragen den Funken auf die Bäume. In der Regel werden Brände nämlich von Menschen gelegt. Entweder mit Vorsatz oder fahrlässig. Durch eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe etwa.“

Absolutes Rauchverbot im Wald

Der Förster erinnert deshalb an das absolute Rauchverbot im Wald zwischen März und September. „Entzündungen durch Glas sind eher theoretischer Natur“, ergänzt Gentges.

Sollte es tatsächlich großflächig brennen, können die Flammen auch aus der Luft gelöscht werden. Entsprechende Tanks stehen bereit. „Diese Einsätze fliegt dann allerdings nicht die Polizei, sondern die Bundeswehr“, erläutert Gustav Gentges. „Unsere Hubschrauber wären dafür zu leicht. Da muss schweres Gerät ‘ran“, schmunzelt Pilot Augustin.