An Rhein und Ruhr. Nach dem Brand in einem Seniorenheim drängen Patientenschützer auf mehr Sicherheit. Feuerwehrverband hält Regeln für ausreichend.

Nach der Brandkatastrophe in einem Seniorenheim in Bedburg-Hau erneuert die Deutsche Stiftung Patientenschutz ihre Forderungen nach Verbesserungen beim Brandschutz in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Der Verband der Feuerwehren in NRW hält die bestehenden Vorschriften hingegen generell für ausreichend.

Bei dem Brand im Seniorenheim Bedburg-Hau waren am frühen Montagmorgen vier Menschen gestorben und zwanzig verletzt worden. Das Feuer war in einem Bewohnerzimmer ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet. Die Zahl der Brände in deutschen Pflegeheimen bleibe auf einem konstant hohen Niveau, so Eugen Brysch, der Vorsitzende der Stiftung Patientenschutz. In diesem Jahr habe es bereits 26 Mal gebrannt.

Feuer in Seniorenheim in Bedburg-Hau: Patientenschützer fordert mehr Brandschutz

„Das macht offenkundig, dass die Regelungen des vorbeugenden Brandschutzes in den 16.000 Pflegeeinrichtungen nicht ausreichen“, so Brysch. Jedes Patienten- und Bewohnerzimmer müsse gesetzlich verpflichtend mit selbstständigen Löschanlagen ausgestattet werden, fordert Brysch. „Was in Möbelhäusern und Lagerhallen seit Langem Standard ist, muss auch in Pflegeheimen gelten.“ Bau- und Gesundheitsminister von Bund und Ländern müssten eine verbindliche gesetzliche Regelung vorlegen, fordert der Patientenschützer.

Feuerwehrverband: Jedes Risiko kann nicht ausgeschlossen werden

Beim Verband der Feuerwehren in NRW hält man die geltenden gesetzlichen Regeln hingegen für prinzipiell ausreichend. Grundsätzlich gebe es ein „gut abgestimmtes System zwischen baulichem, anlagetechnischem und organisatorischem Brandschutz“, so Dietmar Grabinger, Experte für vorbeugenden Brandschutz beim Verband. Im Vergleich zu anderen Ländern in Europa sei das Schutzniveau in Deutschland sehr hoch. „Jedes Risiko kann man aber nicht ausschließen.“

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gelten bei den Feuerwehren wegen der hohen Zahl immobiler oder dementer Patienten und Bewohner als extrem kritische Objekte, erklärt Grabinger. Verbandsgeschäftsführer Christoph Schöneborn betont, die Feuerwehren seien für solche Einsätze „absolut sensibilisiert“. Einsätze wie der in Bedburg-Hau mit gleich vier Toten seien außergewöhnlich.