An Rhein und Ruhr. Der Straßenkarneval im Rheinland rückt näher – und damit auch die Auswahl des Kostüms. Wir haben Deiters in Düsseldorf besucht und geben Tipps.

Kurz vor Karneval und noch kein Kostüm? Drei Wochen vor Rosenmontag wird es so langsam Zeit, sich festzulegen. Wer noch auf der Suche ist, kann sich hier inspirieren lassen.

NRZ-Redakteurin Madeleine Hesse und Redakteur Nick Kaspers haben eine Filiale der Kostüm-Kette Deiters besucht und sich beraten lassen. Natürlich in der Hochburg Düsseldorf. Mit jecker Musik im Hintergrund geht es mit Filialleiterin Lea Franciamore und Mitarbeiterin Beate Schütz auf Outfit-Suche:

Tipp 1: Der Klassiker

Es ist ein Outfit, mit dem die wenigsten auffallen, man aber auch wenig falsch machen kann: der Pirat. 2019 war es das beliebteste Kostüm unter den Karnevalisten. Und auch Lea Franciamore weiß: „Das Kostüm läuft seit Ewigkeiten gut, und zwar bei allen Altersgruppen.“

Zwei Klassiker: Clown und Pirat.
Zwei Klassiker: Clown und Pirat. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Sie empfiehlt ein weißes Hemd, eine Pumphose und einen Piratenmantel, kombiniert mit Hut, Augenklappe, Hakenhand und Papagei auf der Schulter. Es geht aber auch einfacher: „Man kann auch nur die Accessoires nehmen und sie mit einem schwarzen Mantel tragen.“

In der Popularität ebenfalls weit vorne: das Clown-Kostüm. „Das kennt keine Grenzen“, meint Franciamore. Sie sucht einen Lappenfrack mit dem passenden Hut, ein gestreiftes Oberteil und eine Clownsnase heraus. Alles in rot-weiß, „denn damit verbindet man das Kostüm mit den Karnevalsfarben“.

Tipp 2: Der Geheimtipp

Ein Ausflug ins Gegenteil: Wer ein Kostüm sucht, das ziemlich sicher nicht doppelt bei einer Karnevalsfeier vorkommt, kann zum „Steampunk“-Outfit greifen, empfiehlt Beate Schütz. Steampunk ist eine Variante von Science-Fiction, die sich modisch an der viktorianischen Zeit orientiert.

Sind ungewöhnlich und setzen der Fantasie keine Grenzen: Steampunk- und Gangster-Kostüme.
Sind ungewöhnlich und setzen der Fantasie keine Grenzen: Steampunk- und Gangster-Kostüme. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Um wie eine viktorianische Dame auszusehen, gibt‘s bei Deiters eine hellgelbe Bluse, darüber eine Weste mit Rüschenband und Rosen als Verzierung gemeinsam mit einem braunen Rock zu kaufen. Ein Zylinder mit einer Feder auf den Kopf, und fertig.

Die Herren haben mit einem gelben Gangster-Anzug ein Alleinstellungsmerkmal. Filialleiterin Franciamore: „Das Kostüm haben wir noch nicht lange hier und wurde deswegen bisher selten verkauft.“ Unter dem Anzug lässt sich ein gelb-braunes Hemd tragen. Eine Sonnenbrille und goldene „King“-Kette komplettiert den Look.

Tipp 3: Das Wetterfeste

Bekanntes Problem: Das Kostüm besteht nur aus einer Bluse oder einem Hemd mit dünner Jacke und ist perfekt für die Karnevalssitzung in der Halle. Doch sobald es auf die Straße geht, wird es kalt. Für den Straßenkarneval ist es daher gut, ein wetterfestes Kostüm im Schrank zu haben.

Lässt sich auch bei Kälte draußen anziehen: Plüsch-Kostüme mit Tier-Motiven wie Ente und Frosch.
Lässt sich auch bei Kälte draußen anziehen: Plüsch-Kostüme mit Tier-Motiven wie Ente und Frosch. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Dafür bieten sich Plüsch-Overalls bestens an: Unter den Overall passen Pullis und Jacken, die warmhalten, aber nicht auffallen. „Die laufen immer gut, vor allem bei Jugendlichen“, sagt Franciamore.

Die Auswahl ist groß, von allem an Tierkostümen: Rehe, Marienkäfer, Eisbären, Delfine und Triceratops liegen zum Beispiel im Regal. Wir entscheiden uns für das Frosch- und Entenkostüm. Quaaaak!

Tipp 4: Das Paar- und Gruppen-Kostüm

Gruppenkostüme sind laut Deiters besonders beliebt. Mehrere Personen können ähnliche oder gleiche Kostüme anziehen, um als Gruppe aufzufallen. Oder sie widmen sich einem Thema und verkleiden sich nach unterschiedlichen Rollen, was besonders gut zu Filmen und Serien funktioniert.

Fallen auf und sind für Paare und Gruppen geeignet: Metallic-Kostüme mit Lametta und Pailletten.
Fallen auf und sind für Paare und Gruppen geeignet: Metallic-Kostüme mit Lametta und Pailletten. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Metallic-Farben seien dieses Jahr besonders im Trend, meinen die beiden Mitarbeiterinnen. Für Gruppen und Paare empfehlen sie zum Beispiel eine bunte Lametta-Jacke mit silbernem Rock und einer Perücke. Auch ein Outfit aus einem bunten Pailletten-Mantel und Zylinder sowie einer Hose in blau-metallic passt gut.

Tipp 5: Die Trends

Neben den Metallic-Kostümen seien dieses Jahr auch Kostüme aus der Popkultur und aus den 80ern und 90ern im Trend. Beliebt seien voraussichtlich auch Barbie- und Ken-Verkleidungen – passend zum Film, der vergangenes Jahr in die Kinos kam.

Neben Popkultur-, Barbie- und Metallic-Kostümen auch im Trend: Ganzkörper-Verkleidungen als Astronaut und Rennfahrerin.
Neben Popkultur-, Barbie- und Metallic-Kostümen auch im Trend: Ganzkörper-Verkleidungen als Astronaut und Rennfahrerin. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Bei Deiters in Düsseldorf laufe aber auch ein Astronauten-Outfit gut, das aus einem orangenen Overall und einer Kappe besteht, gerne auch mit einer Sonnenbrille. Ebenso der Renner: Ein Ganzkörper-Kostüm als Rennfahrerin. Wer es wild mag, kann den schwarz-roten Jumpsuit mit einer rot-weißen Perrücke kombinieren.

Und was tragen die Fachfrauen?

Na, und welches Kostüm sollte es nun werden? Da sind sich die Fachfrauen uneinig. „Also meine Lieblinge waren das Astronautenkostüm und die Rennfahrerin. Der Clown war auch sehr cool“, so Lea Franciamore.

„Ich würde den Frosch und die Ente nehmen“, sagt hingegen Beate Schütz. „Die waren richtig süß.“

Haben uns bei der Kostüm-Auswahl in der Düsseldorfer Deiters-Filiale beraten: Beate Schütz (links) und Lea Franciamore.
Haben uns bei der Kostüm-Auswahl in der Düsseldorfer Deiters-Filiale beraten: Beate Schütz (links) und Lea Franciamore. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Die Kostüme der beiden Fachfrauen fallen hingegen dezenter aus. „Komplett verkleiden tue ich mich selbst nicht. Ich trage immer etwas auf dem Kopf oder Accessoires“, so Franciamore. Für dieses Jahr habe sie sich noch nicht festgelegt. „Ich denke, es wird irgendetwas mit Haribo. Zum Beispiel der Lakritzschneckenhaarreif.“

Für Karneval hat Beate Schütz hingegen kaum Zeit. „Ich muss ja Rosenmontag arbeiten.“ Früher habe sie viel gefeiert. „Immer in etwas Buntem, das war meins.“ Das sei wieder im Trend, genauso wie Jogginghosen oder 70er-Jahre-Kleidung. „Das habe ich alles schon selbst miterlebt. Allerdings nicht beim Karneval, sondern im Alltag.“