Sparen bei Globuli? Das wird Bundesgesundheitsminister Lauterbach mehr als homöopathisch dosierten Widerspruch bringen. Richtig ist es trotzdem.
Auf der Internetseite des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte steht: „Medizin ist keine Naturwissenschaft, sondern eine Erfahrungswissenschaft, die sich auch wissenschaftlicher Erkenntnisse aus anderen Fachgebieten bedient.“ Jörg-Dietrich Hoppe hat es gesagt, Ex-Präsident der Bundesärztekammer. Wohl wahr: Medizin ist keine Reparatur einer defekten Maschine. Wenn sie gut ist, ist sie immer eine Mischung aus Empathie und Evidenz.
Wer heilt, hat Recht, wusste schon Hippokrates. Aber wer heilen möchte, muss bei Menschen den Willen zur Heilung wecken. Und nicht jede Krankheit ist eindeutig wie ein Beinbruch und ebenso eindeutig zu therapieren.
Hühnersuppe hilft auch oft, wird aber nicht bezahlt
Doch es ist keine Aufgabe einer Solidargemeinschaft, Therapien zu bezahlen, deren Wirkungsweise nicht nachvollziehbar ist. Kassen zahlen auch nicht für Wärmflasche, Hühnersuppe, Bewegung und Zuwendung.
Ob Lauterbach klug beraten ist, für eine ebenfalls eher homöopathische Einsparung diesen Kreuzzug gegen die Kügelchen zu führen, steht auf einem anderen Blatt. Sein Plädoyer für mehr wissenschaftliche Fundierung der Politik wünscht man sich händeringend für die Klimapolitik. Denn da bietet die Ampel bislang weitgehend nicht mehr als Placebos an.