Essen. 70.000 Teilnehmer in Dubai: Die Weltklimakonferenz ist zum diplomatischen Event geworden. Zum Auftakt gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer.
2023 wird wieder ein Jahr der traurigen Superlative. Nach dem vorläufigen Klimazustandsbericht der Weltorganisation für Meteorologie lag die globale Durchschnittstemperatur bis Ende Oktober bei 1,4 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. 2023 wird damit das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, rückt damit weiter in die Ferne.
Wie sehr der Bericht die Teilnehmenden der Weltklimakonferenz (COP) in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufrüttelt und das Verstehen ins Handeln transferiert, wird sich zeigen. Denn bei der Weltklimakonferenz geht es auch immer um wirtschaftliche Interessen und ums Geld. Im Vorfeld gab es viel Kritik daran, dass mit Sultan Ahmed al-Dschaber jemand dem Gipfel als Präsident vorsteht, der gleichzeitig Chef des emiratischen Ölkonzerns Adnoc ist. Andere sehen gerade darin eine Chance, über die fossilen Energieträger zu diskutieren.
Zumindest der Auftakt lässt ein wenig Hoffnung schöpfen: Die beteiligen Staaten bringen einen millionenschweren Fondsauf den Weg, der Entwicklungsländer bei der Bewältigung klimabedingter Schäden unterstützen soll. Das ist gut, hilft den Ländern aber erst, wenn die Klimakatastrophe ihre Spuren hinterlassen hat. Im Idealfall sollte es erst gar nicht dazu kommen.
Die Weltklimakonferenz ist zum wahrscheinlich wichtigsten diplomatischen Event geworden. 70.000 Teilnehmer sind dabei – aus Politik, Umweltverbänden, Unternehmensvertretern, Aktivisten und Journalisten.
„Die Nationen der Welt müssen alles dafür tun, einen menschengemachten Wandel des Klimas zu verhindern, der das Wohlbefinden der Menschheit gefährden könnte.“ Das ist kein Zitat der diesjährigen Klimakonferenz. Es ist die Schlusserklärung der ersten Weltklimakonferenz von 1979.