Aus den Niederlanden. In Belgien wurde ein bekannter niederländischer Rechtspopulist angegriffen. Was über die Hintergründe bekannt ist.
Nach dem Angriff eines Mannes mit einem Regenschirm auf den niederländischen Politiker Thierry Baudet hat dessen rechtspopulistische Partei Forum für Demokratie ihren Wahlkampf ausgesetzt. Baudet habe eine leichte Gehirnerschütterung erlitten, es gehe ihm den Umständen entsprechend, teilte die Partei am Freitag mit.
Auf Videos in Onlinediensten war zu sehen, wie ein Mann mit Schirmmütze und Kapuze dem Politiker einen heftigen Schlag auf den Kopf versetzte, als dieser an der belgischen Universität von Gent zu einer Veranstaltung eintraf.
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Die Polizei nahm den Angreifer fest. Nach Medienberichten handelt es sich um einen Mann mit ukrainischen Wurzeln, der bei dem Angriff auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin geschimpft habe. „Politiker, dessen Ideen Ihnen nicht passen, müssen mit Worten bekämpft werden, niemals mit Gewalt“, erklärte der niederländische Regierungschef Mark Rutte.
Niederländischer Rechtspopulist für Russland-Kurs bekannt
Baudet gilt insbesondere wegen seiner Verschwörungstheorien als umstritten. Darüber hinaus ist der Politiker für seine offene Unterstützung Moskaus bekannt. Zudem hatte er in der Vergangenheit unter anderem für einen „Nexit“ geworben, also einen Austritt der Niederlande aus der Europäischen Union. Während der Corona-Pandemie verglich er Ungeimpfte mit den Juden während des Zweiten Weltkriegs.
Ruttes Vierer-Koalition war Anfang Juli im Streit über die Einwanderungspolitik auseinandergebrochen, kurz darauf kündigte der Regierungschef überraschend seinen Rückzug aus der Politik an. Als Spitzenkandidatin für die vorgezogene Wahl am 22. November nominierte Ruttes rechtsliberale Partei VVD Justizministerin Dilan Yesilgös. (AFP)