Die Bäder sollten verschiedene Angebote zu machen, statt Gruppen auszugrenzen.

Es ist schon skurril: Einerseits wird mehr Freizügigkeit in Hallen- und Freibädern eingefordert und das Oben-ohne-Baden diskutiert oder erlaubt. Andererseits wird – zumindest in Plettenberg, Paderborn oder München – das Tragen von Badebekleidung in der Sauna vorangetrieben.

Dass ein Bad gänzlich auf das Saunieren in Badekluft setzt, ist ziemlich mutig. Es mag der Vielfalt unserer Gesellschaft oder dem unterschiedlichen Schamgefühl von uns Menschen Rechnung tragen, aber es grenzt diejenigen aus, die nackt schwitzen möchten und es womöglich jahrelang getan haben.

Niemand muss in die Sauna gehen

Statt rigoros vorzugehen, könnten Bädergesellschaften das eine tun, ohne das andere zu lassen, wenn sie es denn wollen. Ein Textiltag könnte eine Ergänzung zum bestehenden Angebot wie Damen- und Herrensaunatage sein. So kann sich jeder das passende Angebot aussuchen, Und: Schließlich muss ja niemand in die Sauna gehen, das ist und bleibt freiwillig.

Der Markt wird es eh regeln: Entweder nutzen die Saunagänger das Angebot – oder eben nicht. In Emmerich hat man einen Textiltag ausprobiert. Angenommen worden ist er von der Kundschaft nicht.