Den Haag. Sie kommt aus Düsseldorf, hat an der berühmten Bauhaus-Uni in Weimar studiert und zeigt ihre Werke aktuell in Den Haag: Ulrike Heydenreich.
Seit dem 1. April zeigt das Museum Panorama Mesdag in Den Haag die Ausstellung Sehnsucht nach der Ferne der zeitgenössischen Künstlerin Ulrike Heydenreich (Düsseldorf, 1975). Dies ist das erste Mal, dass Heydenreichs Werk in einer Museumsretrospektive gezeigt wird. Speziell für diese Ausstellung hat sie neue Arbeiten geschaffen.
Heydenreich ist fasziniert von Landkarten und panoramischen (Berg-)Landschaften. Sie überträgt Ausblicke in Zeichnungen und Objekte, Collagen mit Falttechniken und kaleidoskopische Installationen. Durch Falten, Zeichnen und Wiederzusammensetzen schafft die Künstlerin fiktive Panoramen. Sie spielt mit Proportionen und optischen Täuschungen und schafft Perspektiven in neuen Landschaften. Ihre Arbeiten umfassen Bleistift, historische Fotografien und Karten, Grafiken, Textilien, Nadel und Faden.
Wundersame Welt
Wie Hendrik Willem Mesdag (1831-1915) spielt Heydenreich mit der Wahrnehmung der Perspektive und schafft es, mit allseits wiedererkennbaren Bildern zu verzaubern. Mit ihren dreidimensionalen Kunstwerken schafft sie die Illusion einer neuen wunderbaren Welt. In ihrer Kunst dreht sich alles um Räumlichkeit und Proportionen. Der Betrachter wird auf raffinierte Weise in ihr Universum hineingezogen. Das Auge sieht (un)erkennbare Landschaften, während das Gehirn gleichzeitig eine unerreichbare Ferne wahrnimmt. Manchmal bezieht sie sich buchstäblich auf das Phänomen der Panoramen aus dem neunzehnten Jahrhundert. Wie Mesdag entwickelte auch Heydenreich ein zylindrisches Zeichengerät, mit dem sie Skizzen anfertigt.
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Museumsdirektorin Minke Schat: „Heydenreichs Arbeiten sind faszinierend und fesselnd zugleich, mit mathematischer Präzision gemacht. Als Betrachter wird Ihr Blick von einer Welt gefangen genommen, in der Sie sich verlieren können und die jedes Mal anders erscheint. Die Muster und optischen Täuschungen täuschen das Gehirn, so wie es Mesdag auf seine Art getan hat. In einem Museum treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander, wo zwei Künstler mit parallelen Ausgangspunkten gearbeitet haben.“
Wunderkammer und Offenes Atelier
Die Ausstellung enthält eine spezielle „Wunderkammer“ – inspiriert von Heydenreichs Atelier – mit Inspirationsquellen, Faltmodellen, kaleidoskopischen Objekten und einem Perspektivkasten. Speziell für das Publikum hat sie Faltaufgaben mit Landkarten entworfen. Im Offenen Atelier im Saal können die Besucher selbst an dieser kreativen Aufgabe arbeiten.
Dokumentation und Veröffentlichung
Die Ausstellung wird von einem kurzen Dokumentarfilm und einer Veröffentlichung begleitet, in dem das Publikum die Künstlerin selbst kennenlernen kann. In ihrem Düsseldorfer Atelier spricht Heydenreich über ihre Inspirationsquellen und ihren Schaffensprozess. Die Veröffentlichung ist ab 31. März im (Online-)Museumsshop erhältlich.
Über die Künstlerin: Ulrike Heydenreich lebt und arbeitet in Düsseldorf. Sie studierte an der renommierten Bauhaus-Universität Weimar und anschließend u.a. an der School of Visual Arts, New York. Sie hat bereits in den Vereinigten Staaten, Deutschland, Spanien, Japan, Belgien und Österreich ausgestellt. Dies ist die erste museale Retrospektive ihres Werks.
Die Ausstellung Ulrike Heydenreich. Sehnsucht nach der Ferne ist noch bis zum 19. November im Museum Panorama Mesdag in den Haag zu sehen.
Das Museum Panorama Mesdag ist ein Wahrzeichen von Den Haag, mit dem Panorama von Scheveningen als Höhepunkt. Das Museum zeigt Kunst des Ehepaars Hendrik Willem Mesdag und Sientje Mesdag-van Houten sowie wechselnde Ausstellungen, die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbinden. Das Museum Panorama Mesdag ist für jedermann unendlich faszinierend.