An Rhein und Ruhr. Das Schmuddelwetter soll weiter anhalten. Für Weizen und Raps ist das schlecht. Für andere Feldfrüchte ist das Wetter ein Segen.
Wer auf ein zeitnahes Ende des Dauerregens hofft, muss enttäuscht werden. Es soll weiterhin schmuddelig bleiben. Meteorologen rechnen damit, dass das wechselhafte Wetter in NRW in den kommenden Tagen anhält. Das sind schlechte Nachrichten für die Landwirte, die derzeit die Weizen- und Rapsernte einfahren. Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) warnt bereits vor Ernteausfällen. Für andere Feldfrüchte ist der Regen hingegen ein Segen.
„Bis zum Ende der Woche wird es sehr wechselhaft bleiben, es ist mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Morgen und am Donnerstag erwarten wir zudem deutlich mehr Wind“, sagt Ulrike Zenkner, Meteorologin bei der Essener Außenstelle des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Wie lange das Schmuddelwetter anhalten wird, kann Zenkner nicht genau vorhersagen. Mit den gängigen Wettermodellen ließen sich verlässliche Prognosen nicht über einen Zeitraum von mehr als zehn Tagen treffen, so die Meteorologin.
Der August fängt also an, wie ein wenig sonniger Juli geendet ist. Der hat NRW übrigens den bundesweit wenigsten Sonnenschein beschert, wie eine am Montag veröffentliche Auswertung des DWD ergeben hat.
Auch interessant
Für die Landwirtschaft entwickelt sich der Dauerregen zu einem Problem. Bislang sind erst 60 Prozent der Weizenernte und knapp die Hälfte der Rapsernte eingefahren, berichtet eine Sprecherin des RLV. „Um weiter ernten zu können, muss es ein paar Tage am Stück trocken sein. Man kann das Getreide nicht nass einfahren.“ Kann die Ernte länger nicht eingefahren werden, drohen beim Weizen Qualitäts- und Mengeneinbußen.
Im vergangenen Jahr konnten die Bauern in NRW noch mit 2,5 Millionen Tonnen die höchsten Weizenerträge seit 2016 einfahren. „In diesem Jahr wären sie zufrieden, wenn sie durchschnittliche Erträge erzielen können“, so die Sprecherin. Immerhin: Weil es vergleichsweise kühl ist, wächst der Weizen nicht weiter, was vorteilhaft sei. „Jetzt zählt aber jeder Tag.“
Beim Raps bestehe die Gefahr, dass die Schoten der Pflanze aufplatzten, wenn die Ernte weiter auf sich warten lässt. Damit gingen dann die Rapskörner verloren, aus denen das Rapsöl gewonnen wird, erklärt die Sprecherin des Landwirtschaftsverbandes.
Gut ist das Wetter hingegen für die Bauern, die Salat und Kartoffeln anbauen. Sie sparen sich derzeit eine Menge Beregnungskosten. „Für diese Pflanzen ist der Regen super“, sagt die Sprecherin.