Aus den Niederlanden. Der vor der niederländischen Küste liegende Autofrachter brennt wohl nicht mehr und wurde erstmals inspiziert. Aber noch keine Entwarnung.
Knapp eine Woche nach Ausbruch des Feuers auf dem Autofrachter vor der niederländischen Küste haben Bergungsspezialisten das Schiff erstmals genauer an Bord inspiziert. „Es gibt keine sichtbaren Zeichen mehr, dass das Feuer noch wütet“, sagte eine Sprecherin der Wasserbehörde am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Für eine Entwarnung sei es aber zu früh. Das Feuer könne auch wieder auflodern, warnte sie.
Die „Fremantle Highway“ sei stabil und auch unter der Wasserlinie intakt. Die Sorge ist, dass die Stahlwände auf Grund der enormen Hitze im Schiffsbauch bersten könnten und dann Öl austritt. Dies könnte zu Umweltschäden auf den Inseln und im Wattenmeer führen. Der Frachter liegt nun etwa 16 Kilometer nördlich der Wattenmeerinseln Schiermonnikoog und Ameland vor Anker.
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Doch wie es tief im Schiffsbauch auf den Autodecks aussieht, ist noch nicht klar. Die Inspektion werde Tage dauern, sagte der Chef des Bergungsunternehmens Boskalis, Peter Berdowski der Tageszeitung „De Telegraaf“. „Wir werden das Schiff Abteil für Abteil untersuchen, um zu sehen, wie der Zustand von Schiff und Ladung ist.“
Auf der Suche nach einem Hafen
Das rund 200 Meter lange Schiff mit rund 3800 Autos an Bord soll nach der Inspektion zu einem Hafen geschleppt werden. Dort soll das Schiff entladen und abgewrackt werden, Schadstoffe müssen entsorgt werden. Welcher Hafen das sein wird, ist noch nicht entschieden. Verantwortlich dafür ist nach Angaben der Wasserbehörde der japanische Eigentümer des Schiffes.
Die Entscheidung hängt nach Angaben des Bergungsunternehmens Boskalis auch vom Zustand des Schiffes und der Ladung ab. Optionen seien das benachbarte Eemshaven direkt an der deutschen Grenze sowie das deutsche Wilhelmshaven, sagte Boskalis-Chef Peter Berdowski der Tageszeitung De Telegraaf (Dienstagausgabe).
Akkus von E-Autos schwierig zu löschen
Das unter der Flagge Panamas fahrende Schiff war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur, als in der Nacht zum Mittwoch Feuer ausbrach. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Man vermutet jedoch, dass der Brandherd eine Batterie eines E-Autos war. Das Schiff hatte etwa 500 elektrische Autos geladen und damit weit mehr als die 25, die zuerst gemeldet worden waren. Akkus von E-Autos seien viel schwieriger zu löschen, sagen Brand-Fachleute.
Inzwischen fordern Umweltschutzorganisationen auch in Deutschland strengere Regeln für den Transport von Autos. „Es ist längst überfällig, solche Transporte als Gefahrguttransporte zu deklarieren und nicht länger nah entlang der Küste fahren zu lassen“, sagte Nadja Ziebarth, Leiterin des Meeresschutzbüros beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Auch die niederländischen Wattenmeerinseln drängen darauf, den Schiffsgüterverkehr von und nach Deutschland weiter nach Norden zu verlegen, weiter entfernt von den Inseln und dem Wattenmeer. (dpa)