Aus den Niederlanden. Die Niederlande verbieten die Leugnung, Verharmlosung und Beschönigung des Holocausts. Diesen halten immer mehr junge Menschen für einen Mythos.
Die Regierung im Nachbarland verbietet die Leugnung, Verharmlosung und Beschönigung des Holocausts. Das teilte die zuständige Justizministerin Dilan Yeşilgöz-Zegerius in Den Haag mit. „Verharmlosung solch schrecklicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist leider an der Tagesordnung“, sagte die niederländische Justizministerin.
„So sehen wir regelmäßig das Monster des Antisemitismus wieder auftreten. Das bereitet mir unendlich viel Sorge und wir dürfen das nicht unbeantwortet lassen, denn die Lehre aus dem Holocaust ist keine Geschichtsstunde.“ Die Niederlande wurden 1940 von den Nationalsozialisten überfallen und besetzt. Das Land zählt die größte Anzahl jüdischer Holocaust-Opfer in Westeuropa.
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„Es geht auch ums Hier und Jetzt. Es geht um Diskriminierung“, betonte Dilan Yeşilgöz-Zegerius in ihrer Mitteilung zum Leugnungsverbot weiter. „Lasst uns die Geschichte der Opfer weitererzählen, jetzt wo sie es immer seltener selbst tun können. Nicht verschüchtert und flüsternd, sondern selbstbewusst und voller Überzeugung.“
Fast ein Viertel der jungen Menschen in den Niederlanden, so ergab eine Studie aus dem vergangenen Jahr, hält den Holocaust für einen Mythos oder für übertrieben. Diese Zahl ist der Umfrage zufolge höher als in jedem anderen zuvor untersuchten Land.
Diskriminierung und Rassismus stehen in den Niederlanden bereits unter Strafe. Nun nun setzt die Regierung mit dem neuen, spezifischen Verbot eine EU-Richtlinie um, die die strafrechtliche Ahndung von öffentlicher Verharmlosung und und Leugnung von Genoziden, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vorsieht. Holocaustleugnung ist in Deutschland bereits illegal. (mh/dpa/epd)