In den Dax-Firmen sind inzwischen mehr Frauen in Führungspositionen. Braucht es also auch eine Frauenquote für kommunale Unternehmen?

Nur 16,1 Prozent der Positionen im Top-Management der Kommunalunternehmen sind in NRW weiblich besetzt. Das ist zu wenig. Ein Grund: Für kommunale Unternehmen gilt keine Frauenquote wie sie das zweite Führungspositionen-Gesetz für Börsen-Unternehmen vorsieht.

Die Firmen der Privatwirtschaft indes haben aufgeholt. Nach neuesten Daten stieg die Zahl der Managerinnen im Vorstand der Dax-Firmen im ersten Halbjahr auf 120 – der höchste Stand seit Beginn der Auswertung vor zehn Jahren. Die Frauenquote wirkt. Braucht es also eine Quote auch für kommunale Unternehmen?

Nicht unbedingt. Schließlich scheint es woanders auch ohne zu funktionieren, wie man am Beispiel Offenbach sieht (Frauenanteil: 42,1 Prozent). Aber: Eine konkrete Verankerung der geschlechterparitätischen Besetzung im Kodex für öffentliche Unternehmensführung wäre durchaus hilfreich. Solche Statuten gibt es in den Städten mehr oder weniger gut ausgestaltet. Die Umsetzung dieser Standards kann die Politik nachhalten – und Nachbesserungen einfordern.