An Rhein und Ruhr. Das Deutschlandticket rollt langsam näher. Der VRR hat nun vorgelegt, was die 1. Klasse-Nutzung und der Aufschlag für Studierende kosten sollen.

Im Ringen um Detaillösungen für das am 1. Mai startende, zu einem Preis von 49 Euro erhältliche Deutschland-Ticket gibt es nun auch eine Lösung, die Studierende betrifft. Nach Angaben des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) können Hochschüler und Hochschülerinnen ein Ergänzungsticket zu einem bislang nur landesweit gültigen Semesterticket zu einem Aufpreis von 12,33 Euro pro Monat (Sommersemester 2023, Wintersemester 2023/24) per App erwerben.

Eine solche Lösung steht für Tickets für Auszubildende, für Schülerinnen und Schüler sowie beim Sozialticket noch aus. Nach Angaben des VRR würden die Gespräche unter Beteiligung der kommunalen Spitzenverbände, der Verkehrsverbünde und Zweckverbände, des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen und des Verbandes nordrhein-westfälischer Omnibusunternehmen derzeit jedoch sehr konstruktiv geführt.

Ein Aufpreis für die Nutzung der 1. Klasse soll mit 46 Euro pro Monat zu Buche schlagen. Diese Regelung für den VRR-Bereich könnte auch landesweit Gültigkeit erlangen.

Verkehrsunternehmen setzen auf Widerspruchslösung

Unterdessen haben die Verkehrsbetriebe in der Region begonnen, per Anschreiben bestehende Abonnenten über die Umstellung auf das neue Monatsticket zu informieren. Sie setzen auf eine Widerspruchslösung für bestehende Abonnements. Das heißt, dass Kundinnen und Kunden, die ihr bisheriges Ticket behalten wollen, aktiv werden müssen. Juristen des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr hatten diesen Weg als „rechtssicher“ bewertet.

Den bereits verschickten Informationsschreiben liegt in vielen Fällen ein Aufkleber im Aussehen des neuen Tickets bei. So werden zumindest in optischer Hinsicht die aktuellen Chipkarten, egal ob nun Ticket 1000 oder Ticket 2000, schon zum Deutschlandticket. Das sei eine Übergangslösung, bis die neuen Chipkarten verschickt werden, heißt es. Das werde erst nach dem 1. Mai der Fall sein.

In den Kundencentern und über die Telefon-Hotline sei bereits eine steigende Nachfrage zu verzeichnen. „Es gibt bereits täglich Anfragen von Menschen, die sich für das Deutschlandticket interessieren“, so Sabine Müller, Sprecherin der Oberhausener Stoag. In knapp einem Monat, wenn am 3. April die eigentliche Verkaufsphase beginnt und das Ticket auch über die Apps der verschiedenen Nahverkehrsunternehmen verfügbar sein wird, rechnet die Stoag-Sprecherin mit einem weiter steigenden Interesse.

Ruhiger als in Oberhausen läuft es bislang dagegen bei der Niag ab, dem größten Anbieter im öffentlichen Personennahverkehr am Unteren Niederrhein mit rund 100 Linien in den Kreisen Kleve und Wesel sowie Teilen der westlichen Stadtbezirke von Duisburg. „Im Vergleich zur Vorverkaufsphase des Neun-Euro-Tickets im vergangenen Jahr ist es aktuell noch sehr überschaubar“, berichtet Sprecher Michael Block. Einen ersten Brief mit Bezug zur Ticket-Umstellung hat auch die Niag schon auf den Weg gebracht, ein weiteres Schreiben sei derzeit in Vorbereitung, so Block.