Was für eine Entgleisung: Der angekündigte Deutschlandtakt 2030 hat 43 Jahre Verspätung. Das Bundesverkehrsministerium spielt Bremserhäuschen.

Verspätungen ist man bei der Bahn ja durchaus gewöhnt. Die Bahner allerdings sind Amateure gegenüber dem Verkehrsministerium: Die wahre Verspätung kommt von oben. Der „Deutschlandtakt 2030“ war nicht konkret gemeint. Genauso wie beim Fahrplan der Bahn handelt es sich eher um einen unverbindlichen Reisevorschlag.

Das jedenfalls ließ jetzt der Staatssekretär im Verkehrsministerium verlauten: „In den nächsten 50 Jahren (...) will man einen integralen Taktfahrplan in Deutschland umsetzen.“ Der Deutschlandtakt werde „in den nächsten 50 Jahren als Jahrhundertprojekt“ umgesetzt, sagte Theurer dem ZDF laut Bericht vom Donnerstag. Es sei „immer völlig klar gewesen, dass das Jahrzehnte dauert“. 2073 plus X als Ankunft für zeitgemäßen Fernverkehr! 43 Jahre Verspätung – das schafft kein ICE, das schafft nur die Modernisierungspartei FDP.

Viele dachten, nach der CSU-Ära ginge es nicht schlimmer. Von wegen!

Viele glaubten ja, in der Vergangenheit mit der CSU im Verkehrsministerium schlecht gefahren zu sein, weil nur in Bayern alles einigermaßen rollt. Na ja, immerhin in Bayern, möchte man jetzt sagen. Reumütig ist es an der Zeit für eine Umkehr und ein Plädoyer: Gebt das Verkehrsministerium wieder einem Bayern. Ein kompetenterer Kandidat steht bereit: Das Marionettentheater Augsburger Puppenkiste sorgt sich um seine Zukunft, somit darf man bei ihm Wechselambitionen vermuten. Die Rede ist von Lukas, dem Lokomotivführer.

Viel hölzerner als so manches Regierungsmitglied ist er auch nicht, dafür aber gab es in Lummerland keine Klagen über Verspätungen. Regionen wie Neu-Lummerland wurden zügig ins Verkehrsnetz eingebunden. Lukas war zudem nachweislich erfolgreich bei der Integration ausländischer Arbeitskräfte. Sie meinen, bei Lukas zöge jemand im Hintergrund die Fäden? Mag sein. Aber wäre das im Amt des Bundesverkehrsministers etwas Neues?