An Rhein und Ruhr. Fast jeder sechste hatte Covid - und ist meist nach knapp zehn Tagen wieder fit. Doch bei einigen Menschen will die Krankheit nicht weichen...
Covid dauert im Schnitt neun Tage – aber Long-Covid-Erkrankte fallen im Schnitt rund sieben Wochen länger aus. Das ist das Ergebnis einer Auswertung von Krankheitsdaten zwischen März 2020 und Juli 2022, die die AOK Rheinland/Hamburg jetzt vorgestellt hat. Von 100 Covid-Patienten, so die Krankenkasse, leiden demnach im Schnitt vier Betroffene über lange Zeit an den Krankheitssymptomen.
Die Daten des Wissenschaftlichen Instituts der Krankenkasse zeigen zudem, dass Long-Covid bei älteren Menschen deutlich häufiger auftritt. So entwickeln 7,2 Prozent der Menschen über 60 Symptome von Long-Covid, bei den Leuten unter 30 sind es lediglich 1,7 Prozent. Im Schnitt fehlen Long-Covid-Patienten 48,4 Tage an ihrem Arbeitsplatz.
Jeder Sechste hatte mittlerweile eine Covid-Infektion
Mittlerweile, so die AOK, ist jeder und jede sechste im Laufe der Pandemie erkrankt und musste deswegen die Arbeit ruhen lassen. Erfasst in der Long-Covid-Auswertung wurden nur jene Betroffenen, die entsprechend medizinisch diagnostiziert wurden.
Long-Covid umfasst eine ganze Reihe von körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen, es gibt kein eindeutiges Krankheitsbild. Unklar ist auch, was Menschen besonders anfällig für eine lang andauernde Krankheitsphase nach einer Infektion mit dem Corona-Virus macht.
Die AOK kündigt an, zur Unterstützung der Betroffenen gemeinsam mit der Deutschen Rentenversicherung ein Rehabilitationsprogramm auf die Beine stellen zu wollen. Dies, so Holger Baumann von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, sei bundesweit bisher einmalig.