„Layla“ ist ein Hit und wegen des Inhalts so umstritten, dass er nun in Düsseldorf verboten werden soll. Der Schuss geht aber nach hinten los.

Natürlich hat der Ballermann-Hit „Layla“ einen einfältigen und dämlichen Text. Aber das gilt für sehr viele Schlager, Songs und Volkslieder.

Und natürlich kann man den Text von „Layla“ sexistisch nennen. Doch auch damit steht das Stück nicht alleine da. Dass die Düsseldorfer Sebastianus-Schützen ausgerechnet diesen einen Schlager auf der „Rheinkirmes“ verbieten, wirkt daher nur willkürlich und ziemlich verkrampft. Nicht zuletzt, weil der 1316 gegründete Schützenverein bis vor kurzem noch keine einzige Frau im Vorstand duldete.

„Befremdlich, wenn eine Kirmes ein Lied verbieten will“

Man kann über den Sinn und Unsinn von Festzelt- oder Ballermann-Schlagern trefflich streiten. Tatsächlich erfreuen sie sich großer Beliebtheit. An vielen Partyorten werden sie gespielt und mitgegrölt. Meist von jungen Männern, aber eben auch von sehr vielen jungen Frauen. Dieses alles mag man völlig daneben oder sexistisch finden.

Dass über den Schlagertext nun groß diskutiert wird, verdeutlicht die Gräben, die die Gender-Debatte in unserer Gesellschaft ausgelöst hat. Gleiche Rechte von Frauen und Männern fordert unser Grundgesetz, sie müssen immer wieder erstritten werden. Doch zu unserem Gemeinwesen zählt ebenso die Freiheit. Befremdlich, wenn eine Kirmes ein Lied verbieten will.

Ein wenig mehr Entspannung täte der Sache gut. Am Ende haben die Sebastianus-Schützen sich gründlich verschossen. „Layla“ ist nun noch populärer.