Arnheim. Im königlichen Burgers’ Zoo in Arnheim waren in den letzten Wochen Taucher bei der Arbeit. Was sie geschaffen haben, ist sehr sehenswert.

Was im Burgers‘ Ocean funktioniert, hat auch in der freien Natur große Erfolgschancen, denn die Bedingungen in den riesigen Becken sind perfekt. Der Königliche Burgers‘ Zoo beheimatet hier das größte lebende Korallenriff Europas. Es imitiert ein natürliches Riff in Indonesien – und ist damit der ideale Forschungsstandort für zwei Start-up-Unternehmer aus den Niederlanden. Ihr Ziel: Die Wiederherstellung von Korallenriffen und Seegraswiesen mit hundertprozentig nachhaltigen, biologisch abbaubaren Materialien. Die Tests in Arnheim sind erfolgreich und lassen hoffen, dass diese revolutionäre Technik bald auch in Indonesien, Mexiko und anderen gefährdeten Küstengebieten funktioniert.

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Die Taucher im Burgers’ Ocean bei der Arbeit.
Die Taucher im Burgers’ Ocean bei der Arbeit. © Burgers’ Zoo

In den naturnahen Bedingungen des Burgers‘ Ocean züchtet der Zoo seit Jahren erfolgreich Korallen, die er in großen Mengen an andere europäische Aquarien verschenkt. „Dass wir mit unserem Korallenriff nun dabei unterstützen können, eine umweltfreundliche Methode zur Wiederherstellung von Korallenriffen in freier Wildbahn zu entwickeln, erfüllt uns mit großer Freude“, so Biologe Max Janse, Kurator von Burgers’ Ocean.

Korallenriffe fungieren als natürliche Wellenbrecher, die gefährdete Küstengebiete schützen. Das in Delft ansässige Unternehmen Reefy arbeitet an stabilen künstlichen Riffen, die nicht nur die Küste vor Wellenerosion schützen, sondern auch die Artenvielfalt fördern. Bei vielen Projekten zur Erhaltung von Korallenriffen wird hauptsächlich Stahl, Beton und sogar Plastik verwendet. Im Gegensatz dazu erforscht Reefy nachhaltige alternative Materialien zur Instandsetzung von Korallenriffen.

Die Geschichte von Reefy

Das Start-up-Unternehmen Reefy wurde von Jaime Ascencio und Leon Haines gegründet. Ascencio arbeitete als Ingenieur in Mexiko und der Karibik, wo er für Resorts nach nachhaltigen Lösungen gegen die Küstenerosion suchte. Die bisher auf dem Markt verfügbaren künstlichen Riffe erwiesen sich als instabil und konnten nicht als Wellenbrecher genutzt werden. Um eine Lösung zu finden, ging Ascencio an die TU Delft, um einen Master in Küsteningenieurwesen zu machen. Haines ist Meeresbiologe und hat nach seinem kombinierten Studium des Küstenmanagements und der Meeresbiologie fünf Jahre lang an Projekten zur Wiederherstellung von Korallenriffen auf Inseln in Thailand, den Malediven und Indonesien gearbeitet.