An Rhein und Ruhr. Das Sturmtief „Zeynep“ wird auch am Freitag und am Wochenende in NRW wüten. Wie sich Städte vorbereiten und Feuerwehr und Polizei sich wappnen.
Bisher haben die Städte an Rhein und Ruhr verhältnismäßig glimpflich das Sturmtief „Ylenia“ überstanden. Feuerwehr und Polizei berichten nur von vereinzelten Einsätzen, bei denen es sich meist um umgefallene Bäume oder herabgestürzte Äste handelte. Im Kreis Kleve wurde ein Motorradfahrer leicht verletzt, weil er über einen Ast gestürzt sei, heißt es laut Kreispolizei. Die Nordwestbahn hat seit dem Morgen ihren Betrieb eingestellt, betroffen davon ist auch der RB 31 („Der Niederrheiner“) zwischen Duisburg und Moers, Rheinberg, Alpen und Xanten. Doch der Sturm in NRW ist noch nicht vorbei.
Der Deutsche Wetterdienst warnt für den Freitag und das Wochenende aber weiter vor Orkanböen. Der nächste Sturm wartet schon: "Zeynep". Dabei soll es bereits am Freitagmittag laut Deutschem Wetterdienst (DWD) einzelne schwere Sturmböen geben. "Dann nimmt das im Nachmittag von Westen rasch und deutlich weiter zu", sagt eine Meteorologin. Im Westen sei bereits am Nachmittag mit dem Maximum des Sturms zu rechnen, östlich des Rheins sei das eher gegen Abend zu erwarten.
Vor allem in der Nacht von Freitag auf Samstag soll der Sturm dann noch einmal anziehen. „Der Wind nimmt bereits am Mittag und Nachmittag zu“, sagt Ines von Hollen, Meteorologin beim DWD in Essen. Es würden am Wochenende schwere Böen zwischen 90 und 100 Kilometer pro Stunde erreicht werden. „In der Spitze, wenn es schlecht läuft, könnten es auch 115 Kilometer pro Stunde werden“, lautet die Einschätzung der Meteorologin. Auch, wenn der Wind am Samstagnachmittag wieder abschwächt, bleibe es auch am Sonntag und noch bis in die Nacht zum Montag weiter stürmisch.
Polizei NRW sieht sich für Sturm gewappnet
Die Polizei in NRW sieht sich jedoch gewappnet: „Solche Situationen sind Alltag für uns“, sagt Christina Pitz, Sprecherin der Kreispolizei Kleve. Natürlich habe man die Wetterlage im Blick und wird diese in der Personalplanung berücksichtigen, teilt auch ein Sprecher des Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) in NRW mit. Dennoch seien diese Wetterlagen „für uns nichts neues“. Die Behörden seien gut aufgestellt, bestätigt der LZPD-Sprecher.
Die Feuerwehr in Moers will für das kommende Wochenende noch einmal Personal aufstocken. „Wir wollen drei zusätzliche Feuerwehrführungskräfte einsetzen“, sagt Leiter Christoph Rudolph. Zwar sei die Einsatzlage im Stadtgebiet derzeit sehr überschaubar, dennoch will man, falls sich die Situation noch einmal verschärft, schnell agieren können.
Auch Stefan Gobbin, Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr bestätigt: „Wir sind vorbereitet.“ 200 Einsatzkräfte seien im Dienst, „ad hoc können wir weitere Leute von der freiwilligen Feuerwehr zur Unterstützung holen“.
Düsseldorf schließt Wildpark bis Anfang kommender Woche
Um die Gefahr für Bürgerinnen und Bürger und die Einsatzlage von Polizei und Feuerwehr so gering wie möglich zu halten, hat die Stadt Düsseldorf bereits Maßnahmen getroffen. Bis „voraussichtlich Anfang der kommenden Woche“ bleibt der Wildpark geschlossen, heißt es in einer Mitteilung. Die Landeshauptstadt warnt vor allem auch Park- und Grünanlagen sowie Friedhöfe nicht zu besuchen, weil hier die Gefahr besteht, dass Bäume umstürzen oder Äste herabfallen.
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„Auch wir haben uns entschieden unseren Streichelzoo, den Arche-Park, zu schließen“, teilt Mülheims Stadtsprecher Volker Wiebels mit. Derzeit stehe noch eine Entscheidung aus auch die Freiluftsportanlagen dicht zu machen. „Das wollen wir aber vom weiteren Tagesverlauf abhängig machen. Gott sei Dank sind wir bisher mit einem blauen Auge davon gekommen“, zeigt sich der Stadtsprecher erleichtert.
In der Nachbarstadt Essen wurde am Donnerstag bereits die Eisbahn in der Innenstadt auf Grund der Sturmwarnung und des schlechten Wetters geschlossen. Der Online-Ticket-Vorverkauf ist erst einmal bis kommenden Dienstag ausgesetzt, heißt es auf der Internetseite von „Essen on Ice“.
Kreis Weseler Leitstelle formiert Unterstützungsgruppe
Damit Notfälle auch am Wochenende während des Sturms genauso schnell abgearbeitet werden können wie bisher, formiere sich in der Leitstelle des Kreises Wesel eine Unterstützungsgruppe aus Energieversorgern, THW und Polizei. Dies teilt Eva Richard, Sprecherin des Kreises Wesel auf NRZ-Anfrage mit. „Die Kreisleitstelle fährt ihr Personal hoch, hat zusätzliche Personen in Rufbereitschaft versetzt und überprüft ihre technischen Einrichtungen“, berichtet sie von den Vorbereitungen im Kreis Wesel.