An Rhein und Ruhr. In NRW-Impfzentren können nun auch fünf- bis elfjährige Kinder geimpft werden. Wegen des höheren Beratungsbedarfs wird ein Termin benötigt.

In einer Reihe von kommunalen Impfzentren starten nun auch Corona-Impfungen für Fünf- bis Elfjährige. Etliche Kreise und kreisfreie Städte berichteten im Vorfeld von einem großen Interesse an den Kinderimpfungen in den Impfzentren. Viele Impftermine sind demnach schon vergeben, wie auch im Kreis Wesel. Dort werden am ersten Tag insgesamt 194 Kinder geimpft.

Eine ähnliche Situation beschreibt auch der Kreis Kleve. Hier seien erst wieder Termine in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr zu erhalten, „und auch da nur vereinzelt“, teilt ein Kreissprecher auf Anfrage mit.

Kinderimpfung in NRW: Termine in Essen fast ausgebucht

Gleiches schreibt auch die Stadt Essen auf NRZ-Anfrage: „Die ersten drei Termine für das städtische Angebot für Kinderimpfungen sind nahezu ausgebucht.“ Zwischen den Jahren seien aber „noch einige Termine für Kinderimpfungen in der Grugahalle erhältlich“. Für den letzten Termin am 30. Dezember gebe es sogar noch knapp 300 freie Plätze.

Die eigens für Kinderimpfungen hergerichteten Kabinen im Impfzentrum in Düsseldorf.
Die eigens für Kinderimpfungen hergerichteten Kabinen im Impfzentrum in Düsseldorf. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Keinen Termin brauchen Impfinteressierte in Mülheim. Dazu hat die Stadt insgesamt vier Impfstellen exklusiv für Kinderimpfungen eingerichtet. Dort wird zunächst bis Ende Januar geimpft – ohne Termin und mit möglicher Wartezeit, wie die Stadt einräumt. „Es wird auch Warteschlangen geben, aber das lässt sich nicht verhindern“, so Stadtdirektor Frank Steinfort.

In Duisburg sind für den Impfstart am Freitag insgesamt 100 Termine vergeben worden. Darüber hinaus war es Eltern auch möglich, ihre Kinder ohne Termin impfen zu lassen. Bis 16 Uhr sind 145 Kinder geimpft worden, wie ein Sprecher der Stadt auf Nachfrage mitteilte. Dafür waren vier Kinderärzte auf vier Impfstraßen im Einsatz.

Kinderimpfung in NRW: Impfzentrum Bonn "regelrecht überrannt"

In Bonn sei das Impfzentrum nach Angaben von Oberbürgermeisterin Katja Dörner „regelrecht überrannt“ worden. Anstatt in nur einer Impfstraße im Bonner Impfzentrum würden Fünf- bis Elfjährige jetzt in allen Impfstrecken geimpft, sagte die Grünen-Politikerin.

Die erst am Donnerstagmorgen frei geschalteten Termine seien „nach kürzester Zeit“ ausgebucht gewesen. „Das hat uns auch gezeigt, wie groß das Interesse der Eltern ist, ihre Kinder durch eine frühzeitige Impfung schützen zu können“, sagte Dörner.

Online-Buchungssysteme sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Kinderimpfungen

Beim Start an den ersten Tagen geht es zum Teil für die kommunalen Impfzentren auch darum, Erfahrungen mit dem Umfang des Beratungsbedarfes zu sammeln. Spontan zur Kinderimpfung vorbeikommen ist vielerorts nicht möglich. Online-Buchungssysteme sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen.

Erste Kinderärzte in Nordrhein-Westfalen haben bereits mit der Corona-Impfung von Fünf- bis Elfjährigen begonnen. Die Praxen der Kinder- und Jugendärzte sollen der Schwerpunkt der Kinderimpfungen sein, damit die Impfungen möglichst kindgerecht verlaufen und dem besonderen medizinischen Beratungsbedarf der Eltern entsprochen werden kann, hatte das Gesundheitsministerium im Vorfeld mitgeteilt. Der Kinderimpfstoff sollte vielfach am Mittwoch und Donnerstag in den Praxen ankommen. Auch in den jetzt hinzukommenden kommunalen Impfzentren wird es nach Darstellung des Gesundheitsministeriums ausreichend Beratungsmöglichkeiten durch Ärztinnen und Ärzte geben.

Niedrig dosierter Biontech-Impfstoff wird verwendet

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Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Impfungen für Kinder, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Es können nach individueller Entscheidung und ärztlicher Aufklärung aber auch alle Kinder geimpft werden. Verwendet wird ein niedriger dosierter Biontech-Impfstoff. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut Stiko zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Für jüngere Kinder gibt es hingegen noch keinen zugelassenen Impfstoff. Für Kinder ab zwölf Jahren laufen Impfungen bereits seit mehreren Wochen. (dpa/nm)