An Rhein und Ruhr. Unser großer NRW-Check zeigt: CDU und SPD sind vor der Landtagswahl im Mai gleichauf. Wahlberechtigte haben wenig Vertrauen in die Landespolitik.

Das Rennen um den Sieg bei der NRW-Landtagswahl im kommenden Mai ist sowohl mit Blick auf die Parteien als auch auf die Ministerpräsidenten-Kandidaten noch völlig offen. Das ist ein Ergebnis des repräsentativen NRW-Checks, den nordrhein-westfälische Tageszeitungen beim Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben haben. Danach kommen bei der Sonntagsfrage (Wen würden Sie wählen..?) die CDU und die SPD auf jeweils 27 Prozent. Dahinter rangieren die wahrscheinlichsten Koalitionspartner Grüne mit 17 und FDP mit 12 Prozent.

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Bei einer angenommenen Direktwahl des NRW-Ministerpräsidenten würden sich fast zwei Drittel der Wahlberechtigten (64 Prozent) weder für Amtsinhaber Hendrik Wüst (CDU) noch für seinen Herausforderer Thomas Kutschaty (SPD) entscheiden. Zwar liegt Wüst in der Wählergunst mit 24 zu 12 Prozent Zustimmung deutlich vor Kutschaty, mit seiner Arbeit und der Leistung der NRW-Landesregierung sind aber sehr viele Befragte unzufrieden. Welche Mehrheit dann am Ende den Ministerpräsidenten wählt, ist ebenso offen: Mögliche Koalitionen aus SPD und Grünen sowie aus CDU und FDP erhalten Zustimmungswerte von lediglich 21 Prozent.

Welche Themen rücken bis zur Landtagswahl in den Fokus?

Auch dazu, welche Themen die Politik bis zur Landtagswahl in den Fokus rücken könnte, liefert der NRW- Check Hinweise. Fast zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) halten Corona für das größte Problem in NRW. Und 63 Prozent finden, dass die im Land getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie nicht ausreichend sind.

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Wer im Wahlkampf auf Verbesserungen bei Bildung, Umweltschutz oder Verkehr setzt, wird es ungleich schwerer haben zu punkten. Alle diese Themen halten gerade 13 oder 14 Prozent der Befragten für das größte Problem, bei den Themen Wirtschaft, Wohnungsmangel, Kriminalität oder Flüchtlinge sind es sogar weniger als zehn Prozent.

„Problemlöser-Frage“ zeigt: Wenig Vertrauen in die NRW-Politik

Wenn die Parteien in NRW bis zur Landtagswahl im Mai mehr Wähler davon überzeugen wollen, dass ihre Stimmen bei ihnen in den richtigen Händen sind, haben sie eine Menge zu tun. Denn 55 Prozent der Wahlberechtigten in NRW glauben, dass keine Partei mit den Problemen in NRW am besten fertig wird. Der CDU trauen das immerhin noch 18 Prozent zu, bei der SPD sind es 13 Prozent. Die möglichen Koalitionspartner Grüne und FDP kommen bei dieser „Problemlöser-Frage“ im NRW-Check gerade auf fünf und vier Prozent, die sonstigen Parteien zusammen auf fünf Prozent.

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Die Unzufriedenheit bezieht sich nicht nur auf die Parteien, sondern spiegelt sich auch in der Bewertung ihrer Top-Kandidaten wider. Nur 31 Prozent der Wahlberechtigten in NRW sind mit der Arbeit von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zufrieden, knapp zwei Drittel (64 Prozent) würden am liebsten weder ihn noch seinen SPD-Herausforderer Thomas Kutschaty direkt wählen (wenn sie es dürften). Bemerkenswert: Selbst unter den SPD-Anhängern erhält Kutschaty nur die Zustimmung von 37 Prozent - 13 Prozent würden Hendrik Wüst wählen. Die Zustimmung für den Ministerpräsidenten ist übrigens am Niederrhein noch am größten: Landesweit würden ihn 24 Prozent der Wähler direkt wählen, am eher konservativ geltenden Niederrhein sind es 30 Prozent - Höchstwert in NRW.

Schwarz-gelbe Regierung in NRW hätte keinen Amtsbonus

Einen Amtsbonus hat die aktuelle schwarz-gelbe Landesregierung eher nicht: 64 Prozent der Befragten sind mit ihrer Arbeit unzufrieden.

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Würde am Sonntag so gewählt, wie es die Sonntagsfrage zeigt, hätten es mögliche Dreier-Koalitionen auch nicht leicht: Die im Bund regierende Ampel aus SPD, Grünen und FDP wäre in NRW gerade einmal neun Prozent der Wahlberechtigten am liebsten, für Jamaika (CDU, Grüne, FDP) sprechen sich sogar nur acht Prozent aus.

Das ist der große NRW-Check

  • Für den NRW-Check befragte Forsa im Auftrag von 38 Tageszeitungen, darunter auch die NRZ, in der Zeit vom 26. November bis zum 7. Dezember insgesamt 2009 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen.
  • Bis zur Landtagswahl am 15. Mai 2022 werden drei weitere Befragungswellen folgen, bei denen Entwicklungen aufgezeigt und neue Themen abgefragt werden.
  • Neben den oben genannten Meinungen zum Themenfeld Landespolitik und Wahl 2022 zählen zu den weiteren Ergebnissen des NRW-Checks zum Beispiel, dass sich 58 Prozent der Befragten durch steigende Energiepreise sehr stark oder stark belastet fühlen. Außerdem findet es eine große Mehrheit (58 Prozent) richtig, dass der Kohleausstieg bereits bis 2030 geschafft werden soll. 63 Prozent der Befragten glaubt aber auch, dass dieser Zeitplan zu ehrgeizig ist.