Duisburg. Eine Studentenkneipe, 300 Biersorten. Um den Überblick im Finkenkrug nicht zu verlieren, gibt’s praktischerweise einen Bierführer mit Tipps.
„Ein Bier, bitte!“ In den meisten Kneipen können die Kellnerinnen und Kellner mit einer solchen Bestellung etwas anfangen, im Finkenkrug dagegen braucht Anika Otter schon ein paar mehr Infos. Die Studentenkneipe wirbt mit 300 Biersorten, darunter befinden sich allein rund 30 Fassbiere. Wobei die Zahlen noch vorsichtig geschätzt sind. „Wahrscheinlich sind es meistens eher 350 bis 360“, verrät die 31-jährige Personalchefin hinter der Theke. Bei so vielen Bieren kann man schon mal den Überblick verlieren.
Dabei hat einst, im Jahr 1975, alles mit gerade einmal drei Biersorten angefangen. Pils, Alt und die abenteuerliche Sorte „Hannen Süß“. Das war so etwas Ähnliches wie Malzbier, lässt sich auf der Internetseite von Finkenkrug nachlesen, „schmeckte aber so widerlich, dass es nur zum Mischen brauchbar war“. Spätestens seit 1995 aber vergrößert sich das Biersortiment kontinuierlich. „Wir sind wahrscheinlich die Kneipe mit den meisten unterschiedlichen Biersorten“, hält Anika Otter fest.
Bierführer mit wichtigen Tipps
Die 31-Jährige selbst ist schon seit elf Jahren im Finkenkrug angestellt. „Ich habe hier schon mein Abi, meine Ausbildung und mein Studium verbracht“, sagt sie. Und erstmal will sie auch bleiben. Schließlich arbeitet ihr Mann Julian ebenfalls hier, allerdings als Küchenchef. „Das ist nicht nur ein Job“, sagen beide, „die Kneipe ist unser zweites Zuhause.“ Es ist die Atmosphäre, die so besonders ist. Aber natürlich auch das riesige Angebot, das Bierliebhaber und Bierliebhaberinnen anzieht.
Wie aber das richtige Bier für den eigenen Geschmack auswählen? Praktischerweise gibt’s einen Bierführer mit zwei wichtigen Tipps: Fang nicht mit einem gewöhnlichen Pilsener-Bier an. Und alkoholfreie Biere eignen sich wesentlich besser als Durstlöscher für den Beginn des Abends, denn als Abschlussgetränk. Gut, und was würde Annika Otter nun empfehlen? „Am ehesten vielleicht ein Fassbier“, sagt sie. „So eine große Auswahl hat man woanders ja nicht.“
Quietschgrünes Kaktusbier
So ein Fass muss nach Anbruch relativ zeitig leer werden, für den Finkenkrug allerdings kein Problem. „Wir bleiben nie drauf sitzen“, erklärt die 31-Jährige. Vielleicht wäre ja das Duvel aus Belgien was? „Wir sind die einzige Kneipe Deutschlands, die das Bier anbietet.“ Oder doch lieber das aktuelle Trendbier, das hawaiianische Cona Big Wave? „Das ist ein sehr mildes, leicht fruchtiges Gold Ale.“ Es geht aber noch verrückter, zum Beispiel mit einem quietschgrünen Kaktusbier.
Der Rekord von verschiedenen getrunkenen Fassbieren einer Person an einem Abend liegt übrigens „irgendwo bei 22“, so steht’s im Bierführer geschrieben, „… was aber nicht bedeutet, dass man so viele trinken sollte.“
>>> Biertüte zum Mitnehmen
Der Finkenkrug bietet auch Biertüten zum Mitnehmen an, gefüllt mit verschiedenen Bieren, einem Glas, Likör und Biernudeln. Es gibt aber auch die Apfeltüte mit Cider oder die Brausetüte mit Limonade.
Wer Bier nicht mag, kann sich in der Studentenkneipe durch 50 Erfrischungsgetränke, 15 Säfte, 8 Eistees und 30 Teesorten testen.