Berlin/Düsseldorf. Und 31 Prozent der Beschäftigten in NRW haben sogar nur einen Stundenlohn von unter 13 Euro. Linke macht sich für Mindestlohn von 13 Euro stark.
64 Prozent der Beschäftigten in Nordrhein-Westfalen verdienen brutto weniger als 20 Euro pro Stunde. Damit liegt NRW etwas unter dem Bundesdurchschnitt, der bei rund 65 Prozent liegt. Das ergibt eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes auf Anfrage der Linkenfraktion im Bundestag.
Mehr als 31 Prozent verdienen sogar weniger als 13 Euro, das entspricht 2,5 Millionen Bürgern. 26 Prozent der NRW-Beschäftigten erhalten einen Stundenlohn von weniger als zwölf Euro, elf Prozent verdienen weniger als zehn Euro. In Baden-Württemberg ist dieser Wert im Vergleich mit allen anderen Bundesländern am niedrigsten, hier verdienen 8,31 Prozent weniger als zehn Euro. Die Auswertung des Statistikamtes stammt aus der Verdienststrukturerhebung (VSE), die alle vier Jahre bei 60.000 Betrieben erhoben wird. Sie wurde zuletzt zum Berichtsjahr 2018 durchgeführt.
Kurz vor der Wahl will die Linke damit ihre Forderung nach einem Mindestlohn von 13 Euro untermauern. „Deutschland einig Niedriglohnland! Leider! Das ist die Bilanz von acht Jahren Union-SPD-Regierung und von acht Jahren SPD im Bundesarbeitsministerium. Die Geschichte vom Hochlohnland ist eine Mär“, zieht der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, gegenüber der NRZ vom Leder. „Wenn allein in NRW zwei Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unter zwölf Euro in der Stunde verdienen, dann haben wir ein großes Lohnproblem. Der von SPD und Grünen geforderte Mindestlohn ist nur mit der Linken durchsetzbar. Eine Mitte-Links-Regierung könnte in wenigen Wochen das Leben von Millionen hart arbeitenden Menschen verbessern und die Sozialkassen erheblich entlasten. Wir brauchen eine Gute-Löhne-Regierung für Deutschland“, so Bartsch weiter.
SPD und Grüne fordern eine Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro. Derzeit liegt er bei 9,60 Euro pro Stunde. Laut einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung könnten vor allem Frauen von einem Mindestlohn von zwölf Euro überdurchschnittlich profitieren.