Torsten Kröll fing als Fahrer beim Bürgerbusverein Sonsbeck an. Er kennt viele Geschichten – manche haben ein Happy End.

Erst Corona, und dann kam auch noch Pech dazu. Dieses Jahr war echt nicht leicht für den Bürgerbusverein Sonsbeck. Drei Monate lang stellte der Bürgerbusverein seine Fahrten aufgrund der Pandemie ein. Und dann, als der weiße Mercedes-Transporter die Bürgerinnen und Bürger wieder zwischen dem Sonsbecker Rathaus bis zum Xantener Krankenhaus bringen wollte, waren drei Großbaustellen im Weg, weiß Torsten Kröll, Geschäftsführer und Fahrer des Vereins. Die Folge: Die Fahrgastzahlen gingen rapide zurück. Doch er sieht Licht am Horizont. Jetzt endlich sind die Straßen wieder frei – und schon fahren wieder 200 Gäste monatlich mehr mit dem Bürgerbus!

Touristen vom Campingplatz fahren mit dem Bus

Den nutzen nicht nur die Bewohner, sondern auch Touristen. Denn der Bürgerbus fährt drei große Campingplätze in der Gegend an. Der Achtsitzer wird so zum Treffpunkt von Kurzurlaubern, Dauercampern und Stammgästen. Genau deswegen macht Torsten Kröll diesen ehrenamtlichen Job so gern. „Es ist nicht einfach nur ein Hin- und Herfahren“, sagt der 55-Jährige. „Das Wichtige und Schöne ist der Dialog mit den Leuten.“ Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen? Das ÖPNV-Gebot gilt keineswegs für den Bürgerbus! Was hat er schon alles gehört... Er weiß von Eheproblemen, vom Stress im Job, kennt aber auch Geschichten mit einem glücklichen Ende. Und er weiß, wo Touristen in Xanten gern ihre Pizza essen.

Zwischen 1 Euro und 2,50 Euro

Kurz nach der Gründung des Bürgerbusvereins stieß er hinzu, ein Kollege hatte ihn damals angeworben. In vier Jahren also kann er gemeinsam mit seinem Verein das 25-jährige Jubiläum feiern.

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Wer mit dem Sonsbecker Bürgerbus fährt, zahlt einen sogenannten Inseltarif. Die Fahrt kostet also je nach Strecke zwischen 1 und 2,50 Euro. Viermal morgens und viermal abends verkehrt der Bus zwischen Sonsbeck und Xanten. Rund 30 aktive Fahrerinnen und Fahrer stehen dem Verein derzeit zur Verfügung. Mit einem normalen Pkw-Führerschein darf man den Transporter fahren. Allerdings ist eine Einweisung durch einen Fahrlehrer und eine gesundheitliche Untersuchung Voraussetzung, erklärt Kröll. Solche Termine koordiniert er als Geschäftsführer des Bürgerbusvereins.

Und die Passagiere seien dankbar, dass sie mit dem Bürgerbus mobil sein können. „Wir bekommen nur Lob“, sagt Torsten Kröll. Und das ist für ihn der schönste Lohn. „Ohne Bürgerbus wären viele aufgeschmissen“, sagt der Sonsbecker, der hauptamtlich bei der Gemeinde im Bereich Gebäudemanagement angestellt ist.