Am Niederrhein. Zwischen Duisburg-Walsum und dem niederländischen Millingen verkehren sieben Fähren. Nur eine nimmt auch Autos mit über den Rhein. Ein Überblick.

Mit einer Fähre zu fahren, ist immer ein bisschen wie Urlaub machen. Da spielt es im Grunde keine Rolle, wie kurz oder lang die Fahrzeit ist. Das gilt auch für die Boote, die Tag für Tag zwischen dem niederländischen Millingen bis hinauf nach Duisburg-Walsum über den Rhein setzen. Ein kurzer Überblick, wo man mit Fiets und Fähre den Niederrhein erkunden kann.

„Glück auf“ heißt die Rheinfähre Walsum-Orsoy, die mit ihrem Betrieb eine lange Tradition fortsetzt. Eine Verbindung zwischen den beiden Orten besteht seit mehreren Jahrhunderten. Noch dazu ist „Glück auf“ die erste motorisierte Rheinfähre auf diesem Abschnitt und pendelt seit 1958 zwischen den beiden Rheinufern. Gefahren wird hier montags bis freitags von 6.15 (ab Walsum) bis 20 Uhr, samstags, sonn- und feiertags von 8 bis 20 Uhr. Die Fähre ist die einzige zwischen Millingen und Walsum, die auch Autos mitnimmt. Ein Ticket kostet 1,30 Euro, Radfahrer zahlen zwei, Motorradfahrer 2,50 Euro. Ein Pkw inklusive Fahrer wird mit drei Euro berechnet, Kinder bis zehn Jahren fahren kostenlos mit. Die Fahrt dauert zirka zehn Minuten.

Fähre mit Geschichte in Wesel

Auch die Fährverbindung zwischen Wesel-Bislich und Xanten-Beek blickt auf eine Jahrhunderte alte Geschichte zurück. Seit 1991 unterhält der Bislicher Heimatverein die „Keer Tröch II“. Ausschließlich Fußgänger und Radfahrer kommen hier in den Genuss einer kleinen Überfahrt. Bis zum 31. Oktober verkehrt die Fähre mittwochs, freitags, samstags und sonntags sowie an Feiertagen. Während der Sommerferien kann man auch donnerstags an Bord gehen. Erwachsene zahlen 2,50 Uhr für Hin- und Rückfahrt, Kinder bis 14 Jahre 1,50 Euro. Eine Strecke mit Fahrrad kostet zwei Euro (Kinder 1,50 Euro). Gefahren wird zwischen 10 und 19 Uhr, ab Oktober bis 18 Uhr.

Die Fähre „Rääße Pöntje“ bringt Passagiere von Rees nach Reeserschanz.
Die Fähre „Rääße Pöntje“ bringt Passagiere von Rees nach Reeserschanz. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Der Fährbetrieb der Kalkarer Familie Hell betreibt zwei Strecken. Seit 1996 bringt Fährschiff „Rääße Pöntje“ von Palmsonntag bis zum letzten Sonntag im Oktober Passagiere von Rees nach Reeserschanz und zurück. Gefahren wird am Mittwoch, Freitag, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 19 Uhr. Während der Sommerferien startet die Personenfähre an allen Tagen außer Montag und Dienstag.

Kostenlose Fähre in Kleve

Ein Stückchen stromabwärts legt „Inseltreue B“ ab und bringt seit 1992 Fahrgäste mittwochs, freitags, samstags, sonntags und an Feiertagen zwischen 10 und 19 Uhr von Grieth nach Grietherort und zurück. Während der Sommerferien gibt es die Verbindung auch donnerstags.

Die Fähre „Inseltreue B“ fährt von Grieth nach Grietherort.
Die Fähre „Inseltreue B“ fährt von Grieth nach Grietherort. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Über den Altrhein bei Düffelward bringt ein „Übersetzboot“ seine Fahrgäste nach Schenkenschanz. Nachdem die Stadt Kleve den Fährbetrieb 2016 aus Kostengründen eingestellt hatte, übernahm der Heimatverein Schenkenschanz mit Unterstützung der Stadt Kleve 2020 das Ruder. Seit Mai des vergangenen Jahres bringt das kleine Boot Radfahrer und Fußgänger trockenen Fußes über den Fluss – kostenlos. Die touristische Fähre wird „super genutzt“, sagt die Vorsitzende des Schänzer Heimatvereins, Marita Janssen-Arntz. Ein Bootsführer warte während der Saison zwischen Ostern und Oktober in einem hübsch-bunten Bauwagen samstags und sonntags sowie an Feiertagen auf Passagiere. Und weil es in der letzten Zeit ausgiebig geregnet hat, „ist jetzt sogar genug Wasser im alten Rhein“, freut sich die Vorsitzende. In normalen Zeiten kann das Boot zehn Personen und bis zu vier Fahrräder gleichzeitig transportieren.

Fähre im Naturschutzgebiet Millingerwaard

Gleich hinter der Grenze lädt der Fährbetrieb Kievits Fußgänger und Radfahrer zu zwei kurzen Ausflügen über den Rhein und die Waal ein. Die fünfminütige Fährverbindung zwischen Millingen aan de Rijn und Pannerden startet zwischen Juli und September täglich und nahezu stündlich von 8 (ab Millingen) bis 18.30 Uhr. An den Wochenenden startet die erste Fähre um 9 Uhr, die letzte ebenfalls um 18.30 Uhr.

Mit der Fährverbindung zwischen Millingerwaard und Doornenburgüberquert man schließlich noch eine der verkehrsreichsten Strecken des Flusses und setzt vom Naturschutzgebiet Millingerwaard über zum Schutzgebiet Klompenwaard. Gleichzeitig verlässt man Vater Rhein, der sich bei Pannerden in Waal und den Pannerdensch Kanaal teilt. Die erste Fähre legt hier um 10 Uhr ab Doornenburg ab, die letzte fährt dort um 17.45 Uhr, ab Millingerwaard um 17.50 Uhr. Die Überfahrt dauert fünf Minuten. Im August fährt das Boot täglich, im September nur samstags und sonntags. Fahrgäste ab 13 Jahren zahlen 1,50 Euro, mit Fahrrad zwei Euro.

>>> Maskenpflicht auf Fähren

Alle Fährangebote unterliegen nach wie vor den jeweils aktuellen Coronaregeln. Danach besteht derzeit noch Maskenpflicht auf den Schiffen.

Die Fährbetriebe informieren über den aktuellen Stand auch über ihre Homepages.