Am Niederrhein. Zäune und speziell ausgebildete Hunde: Auf mittlerweile einem Drittel der NRW-Landesfläche können Herdenschutzmaßnahmen gefördert werden.
Wölfe sind in Nordrhein-Westfalen wieder sesshaft geworden. Weidetierhalter müssen ihre Herden schützen. „Die Tierhalter sollen nicht allein die Lasten tragen, die der gesetzlich garantierte Artenschutz für den Wolf mit sich bringt“, betonte ein Sprecher von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) auf Nachfrage der Redaktion (13. Juli 2021).
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Das Land NRW zahlt Entschädigungen für gerissene Weidetiere und Gehegewild, in den ausgewiesenen Wolfsgebieten fördert es zudem Herdenschutz wie die Anschaffung spezieller Zäune und Hunde zu 100%, seit vergangenem Jahr ohne Obergrenze.. In den dazugehörigen Pufferzonen werden die Hunde nicht gefördert. Insgesamt 1,54 Millionen Euro flossen dafür im vergangenen Jahr.
Wolfsgebiet Senne war nachjustiert worden
Der Ministeriumssprecher wies darauf, dass Wolfsgebiete nebst Pufferzonen mittlerweile ein Drittel der NRW-Landesfläche ausmachen - Herdenschutz also auf mittlerweile einem Drittel der Landesfläche gefördert wird. Jüngst war das Wolfsgebiet Senne nachjustiert worden, nachdem sich im benachbarten Eggegebirge eine Wölfin niedergelassen hat.
Aktuell kommen die meisten Anträge vom Niederrhein und dem Bergischen Land/Rhein-Sieg. Dort leben die beiden Rudel, die vergangenes Jahr bereits Nachwuchs hatten. Für den Niederrhein ist auch für dieses Jahr bereits „mindestens ein Welpe“ bestätigt. Nach mehreren Weidetierrissen steigt auch die Zahl der Anträge aus der Eifel. Laut belgischen Medien soll das Wolfspaar dort mittlerweile ebenfalls Nachwuchs haben.
2021-er Anträge meist noch in der Prüfung
Der Blick an den Niederrhein: Für weite Teile des Wolfsgebietes Schermbeck nebst Pufferzone ist die Bezirksregierung Düsseldorf zuständig. Dort sind im laufenden Jahr bislang 42 Herdenschutz-Anträge mit einem Gesamtvolumen von mehr als 292.000 Euro eingegangen. Das Gros davon seien noch in der Prüfung, heißt es. Aus dem Wolfsgebiet selbst werden die meisten Anträge aus Hamminkeln gestellt.
Als besonders wirksam bei der Abwehr von Wölfen gilt der Einsatz speziell ausgebildeter Schutzhunde. Im Wolfsgebiet Schermbeck wurden im vergangenen Jahr in einem Fall 30.000 Euro für die Anschaffung von fünf Hunden und in einem Fall 13.920 Euro für die Anschaffung von zwei Hunden bewilligt.