Am Niederrhein. Und andere nicht: In 149 Fällen beschlagnahmten Essener Zollfahnder in 2020 insgesamt 11,7 Millionen Euro. Die Zahlen bleiben auf hohem Niveau.
Immer wieder versuchen Schmuggler, hohe Bargeldbeträge von den Niederlanden oder Belgien nach Deutschland zu bringen. Und immer wieder fallen auch solche Schmuggler bei Kontrollen insbesondere auf Autobahnen und Straßen am Niederrhein auf. Im Jahr 2020 stellte das Zollfahndungsamt Essen in 149 Fällen insgesamt 11,7 Millionen Euro sicher, wegen des Verdachtes auf Geldwäsche.
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Die Zahlen bleiben damit auf hohem Niveau. Im Vorjahr hatten die Summe bei 13 Millionen Euro und die Zahl der Beschlagnahmungen bei 129 gelegen. „Geld ist der Treibstoff der organisierten Kriminalität“, erklärte Stefan Muhr, der amtierende Leiter des Zollfahndungsamtes Essen. Man versuche, „so viel wie möglich dem illegalen Kreislauf zu entziehen“. Die Behörde ist für Nordrhein-Westfalen und Teile von Niedersachsen zuständig.
Bußgeld von bis zu einer Million Euro droht
Grundsätzlich gilt: Wer mit 10.000 Euro oder mehr eine EU-Binnengrenze passiert, muss diese Geldbeträge bei Kontrollen auf Befragen anzeigen. Sonst drohen hohe Bußgelder (bis zu einer Million Euro), das geschmuggelte Bargeld wird sichergestellt.
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In der Folge wird in einem sogenannten Clearing-Verfahren versucht, die Besitzverhältnisse zu klären. Im Jahr 2020 konnten in 33 weiteren Fällen die kontrollierten Personen überzeugend darlegen, dass sie das Geld rechtmäßig bei sich gehabt hatten. Es wurde ihnen dann zurückgegeben.
Geld steckte in Supermarktüten im Kofferraum
Ein Fall aus dem September 2020: Da fiel ein aus den Niederlanden kommender Autofahrer in Goch einer Streife des Hauptzollamts Duisburg auf. Größere Geldbeträge wollte der 36-Jährige auf Befragen nicht bei sich haben - im Kofferraum entdeckten die Beamten aber 340.000 Euro, in Plastiktüten eines niederländischen Supermarkts. Der Mann zeigte sich erstaunt. Befragt nach der Herkunft des Geldes erklärte er lediglich, er habe sein Auto im Nachbarland unbeaufsichtigt abgestellt gehabt.
Immer wieder kommt es vor, dass Autos manipuliert werden, um Geld zu verstecken. Bei einer Kontrolle an der A 44 im Kreis Soest zum Beispiel entdeckten Zollbeamte im August 2020 insgesamt 460.000 Euro in einem Metallkasten neben der Reserveradmulde.
Fast eine Million Euro in doppelter Rückbank
Und nicht nur Zollbeamte haben ein feines Gespür dafür, wenn mit einem Auto etwas nicht stimmt. Bei einer Kontrolle auf der A 61 bei Kaldenkirchen (Kreis Viersen) fiel Autobahnpolizisten im September 2020 ein VW Jetta auf. In einer doppelten Rückbank waren fast eine Million Euro versteckt.