Düsseldorf. Gesundheitsminister Laumann fordert die Einführung eines Flächentarifvertrags in der Altenpflege. Der CDU-Politiker räumt auch eigene Fehler ein.

Zum Internationalen Tag der Pflege hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann seine Forderung zur Einführung eines Flächentarifvertrages in der Altenpflege erneuert: "Ich habe mich maßlos geärgert, dass die Initiative des Bundes am Veto der Arbeitgeberseite gescheitert ist", sagte Laumann dieser Redaktion.

Es gebe keinen vernünftigen Grund, seinen Mitarbeitern eine tarifliche Bezahlung vorzuenthalten, so Laumann. Der NRW-Gesundheitsminister hofft, noch einmal in die Position zu kommen, einen Koalitionsvertrag mitverhandeln zu können. "Ich werde dafür kämpfen, dass in diesem drin steht, dass mit den Pflegekassen nur abrechnen darf, wer auch Tarif zahlt", kündigt der CDU-Politiker an.

Laumann: Politik hat nicht ausreichend gegengesteuert

Die Arbeitgeberseite der Caritas hatte einen einheitlichen Tarifvertrag im Februar abgelehnt - und dafür heftige Kritik einstecken müssen. Bei einer Zustimmung wäre das Lohnniveau gefährdet gewesen, da Kostenträger eine Refinanzierung hätten verweigern können, begründete die Caritas ihre Entscheidung. Dem wiederspricht Laumann: Die Personalkosten in der Pflege würden 1:1 refinanziert.

Der NRW-Gesundheitsminister gesteht aber mit Blick auf die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden in der Intensiv- und Notfallmedizin auch eigene Fehler ein: "Wenn man ehrlich ist, muss man sagen, dass die Politik parteienübergreifend in der Vergangenheit nicht ausreichend gegengesteuert hat", sagte Laumann dieser Redaktion.

Situation in der Pflege: Laumann bittet um Geduld

Mit Blick auf künftige Verbesserungen in der Pflegebranche sei nun Geduld gefragt. Die Früchte vieler Maßnahmen werde man erst in Zukunft ernten können. "Mediziner und Pflegekräfte wachsen nicht auf Bäumen. Sie werden ausgebildet. Das dauert. Aber es wird keine Lösung des Pflegenotstands ohne den Aufwuchs des Personals geben."