Rhein-Sieg-Kreis. Wissenschaftler konnten die Jungtiere anhand von genetischen Spuren zuordnen, berichtet das Lanuv. Eines ist schon tot - überfahren.

Hingehen und nachzählen geht schlecht. Wenn freilebende Wölfe Nachwuchs haben, sind gesicherte Angaben zur Anzahl der Jungtiere zunächst schwer. Das Landesumweltamt meldete an diesem Donnerstag (25. März 2021): Das Rudel, das im Waldgebiet Leuscheid an der Grenze von Nordrhein-Westfalen zu Rheinland-Pfalz lebt, hatte im vergangenen Jahr mindestens fünf Welpen.

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Von Holger Dumke

Einer davon ist allerdings bereits tot. Ein männliches Jungtier war am 21. Oktober auf einer Straße in Altenkirchen (Rheinland-Pfalz) überfahren worden. Anhand von Kotproben konnten Wissenschaftler jedoch zwei weitere männliche sowie zwei weibliche Jungtiere nachweisen. „Durch den genetischen Abgleich steht fest, dass alle diese Welpen aus der Verpaarung der bekannten Elterntiere im Territorium Leuscheid stammen“, so das Lanuv.

Sind die Jungwölfe noch beim Rudel?

Die Kotspuren waren während vergangenen Wochen und Monate in Eitorf und Windeck (beides Rhein-Sieg-Kreis) sowie rheinland-pfälzischen Teil des Wolfsgebietes gefunden worden. Ob die Jungtiere aktuell noch bei den Eltern weilt, ist unklar. Der Wurf war im vergangenen Juli bekannt geworden. Jungwölfe leben bis zu zwei Jahre beim Elternrudel - jedenfalls der weibliche Nachwuchs. Junge Männchen suchen eher das Weite, weil sie sich mit dem Vater kabbeln.

„Ein Wurf umfasst üblicherweise vier bis sechs Welpen“, erklärt Birgit Königs vom Naturschutzbund (Nabu) auf Nachfrage der Redaktion. Bei Wölfin „Gloria“ und ihrem Rüden in Schermbeck am Niederrhein ist aus dem vergangenen Jahr nur ein Welpe bekannt. „Das kann genetische Gründe haben“, vermutete Königs. Die Fähe und der Rüde stammen aus dem gleichen Herkunftsrudel im niedersächsischen Schneverdingen, sind also Bruder und Schwester.