An Rhein und Ruhr. Ein RVR-Bericht stellt die biologische Vielfalt, aber auch den hohen Freizeitwert der Standorte im Emscher Landschaftspark heraus.

Die 15 Standorte des Emscher Landschaftsparks kennt man als Erholungs- und Veranstaltungsorte, als Touristenmagnete. Einige sind aber auch ganz besondere Naturparadiese - mitten im Ballungsraum Ruhrgebiet. Das macht ein jetzt erschienener Bericht des Regionalverbandes Ruhr (RVR) deutlich.

Beispiel Landschaftspark Nord: Über 700 verschiedene Pflanzenarten konnten in den vergangenen 15 Jahren auf ehemaligen Stahlwerksgelände in Duisburg-Meiderich nachgewiesen werden, darunter seltene Farne und - industrietypisch - das zierliche Tausendgüldenkraut. Dutzende Libellenarten schwirren umher, seltene Amphibien wie die gefährdete Kreuzkröte sind dort unterwegs. Und es gibt Hinweise, dass Eisvögel im Landschaftspark gebrütet haben.

Über 6,6 Millionen Euro flossen 2017 bis 2019 in die Pflege

Im Gleispark Frintrop im Essener Westen leben mindestens zehn Heuschreckenarten. Auf der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen brüten 20 Vogelarten, Wespenbussarde jagen nach Beute. Und auf dem Areal der Zeche Zollverein fliegen nicht nur Turmfalken, auch Flussregenpfeifer leben dort. Gerade auf Zollverein hat sich biologische Vielfalt in den vergangenen 30 Jahren sehr positiv entwickelt, wie es in dem RVR-Bericht heißt.

Über 6,6 Millionen Euro haben das Land NRW, die Kommunen und der RVR dem Bericht zufolge in den Jahren 2017 bis 2019 in die Pflege der 15 Standorte investiert. Dabei geht es sowohl um den Schutz der Natur wie auch die Nutzung durch Menschen - zum Spazierengehen, Radfahren und Joggen oder bei Veranstaltungen. Zollverein und Landschaftspark haben Jahr für Jahr Besucherzahlen in Millionenhöhe, Hoheward bei Recklinghausen kommt auf 130.000, die den Ausblick von der mächtigen Halde (152,5 Meter über NN) genießen.

230 Kilometer Radwege durchziehen den Landschaftspark

"Der Emscher Landschaftspark trägt entschieden dazu bei, die Lebensqualität im Ballungsraum zu verbessern und die touristische Attraktivität unserer Region zu steigern", meint Nina Frense, Beigeordnete beim RVR. "Wir großen Wert auf hohe Qualitätsstandards und die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit der Maßnahmen", sagt Thomas Kämmerling, vom RVR-Eigenbetrieb Ruhr Grün. Es gibt 230 Kilometer Radwege, die 15 Standorte des Landschaftsparks verteilen sich über das ganze Ruhrgebiet.

Es sind der Gehölzgarten Ripshorst in Oberhausen, der Gleispark Frintrop in Essen und die Tetraederhalde, die Halden Schurenbach (Essen), Großes Holz (Bergkamen), Rheinelbe (Gelsenkirchen) sowie der Landschaftspark Hoheward. Externe Standorte sind der Landschaftspark Duisburg-Nord, der Garten der Erinnerungen in Duisburg, der Nordsternpark in Gelsenkirchen, der Zollverein Park, der Westpark Bochum, der Bergpark Lohberg in Dinslaken, der Stadtteilpark Mont-Cenis in Herne sowie die Kokerei Hansa in Dortmund.