Duisburg. Ein Jahr nach dem Spatenstich gibt es in Duisburg keine Verzögerungen an der A40-Rheinbrücke. So geht es 2021 auf der Baustelle weiter.
Als „Meilenstein für die Rhein-Ruhr-Region“ bezeichnete Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den Neubau der A40-Autobahnbrücke in Duisburg, als er zum ersten Spatenstich anreiste. Genau ein Jahr ist das nun her und bislang ist dieser Bau – anders als jener der Leverkusener A1-Rheinbrücke – keine Geschichte von Pleiten und Pannen. Im Gegenteil: Die Bauarbeiten liegen voll im Zeitplan – trotz Corona. „Bisher hat die Pandemie keinen Einfluss auf die Arbeiten gehabt“, sagt Simone Döll, Pressesprecherin der ausführenden Projektfirma Deges.
Seit dem Spatenstich im Dezember 2019 ist viel passiert, so die Sprecherin. Nach den bauvorbereitenden Maßnahmen konnten im Juni die Arbeiten für den achtspurigen Ausbau der A40 und den Ersatzneubau der Rheinquerung richtig losgehen. Die neue Brücke wird aus zwei voneinander getrennten Bauwerken bestehen. So soll sichergestellt werden, dass bei notwendigen Erhaltungsmaßnahmen oder im Falle eines späteren Neubaus immer mindestens ein Bauwerk für den Verkehr zur Verfügung steht.
Verkehrsführung wurde umgeleitet
Zunächst wird bei dem Projekt zwischen Homberg und Häfen das südliche Teilbauwerk abgeschlossen. „Die Pfahlgründungsarbeiten für den Überbau sind nahezu abgeschlossen. Zur Zeit werden die letzten Pfähle hergestellt“, erklärt Döll. An drei Pfeilerachsen seien die Pfahlkopfplatten schon fertig, an einer Pfeilerachse der Pfeiler fertig. Er wird derzeit ausgeschalt. Zudem werde der Vormontageplatz im Westen gerade hergestellt.
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Von den Arbeiten bekommen die Pendler seit Wochen auch oben auf der Autobahn etwas mit. „Die Fahrbahnen sind so angepasst worden, dass seit Anfang Dezember der Verkehr rechtsrheinisch auf die Richtungsfahrbahn Venlo umgelegt wurde“, so Döll. „Das ist nötig um mit den Arbeiten für die Stützwände in Höhe Neuenkamp beginnen zu können, diese werden dann auch im Januar weiter fortgesetzt.“ Die Autofahrer haben viel Zeit, sich an die veränderte Verkehrsführung zu gewöhnen – sie gilt noch bis April 2023.
An den Feiertagen wird auch gearbeitet
Auch über die Feiertage wird auf der Baustelle übrigens weitergearbeitet, wenn auch nur in kleiner Besetzung. 2021 sollen die Unterbauten am Brückenbauwerk dann fertiggestellt werden, die ersten Elemente der Brücke werden angeliefert, montiert und vorgeschoben. „In Neuenkamp wird zudem die Stützwand am südlichen Autobahndamm hergestellt“, erklärt Döll.
Das erste Teilbauwerk soll 2023 abgeschlossen sein. Der gesamte Verkehr wird dann vorübergehend über dieses neue Brückenbauwerk – mit jeweils drei verengten Fahrstreifen pro Fahrtrichtung – geleitet. Im Anschluss erfolgt der Abriss der maroden Bestandsbrücke und an dieser Stelle der Neubau der zweiten Brücke. Läuft weiterhin alles nach Plan, sollen 2026 beide Bauwerke mit jeweils vier Fahrstreifen pro Richtung ganz fertig sein.
Mehr als 100.000 Fahrzeuge queren täglich die marode Rheinbrücke
Knapp 75 Meter hoch, 802 Meter lang und über 68 Meter breit wird der Neubau sein. Zusätzlich werden Rad- und Gehwege sowie eine Lärmschutzwand entlang der Brücke gebaut. Mit einer Stützweite von 380 Metern wird die Rheinquerung Deutschlands längste Schrägseilbrücke. Insgesamt werden dafür rund 33.000 Tonnen Stahl verbaut. Der Stahl dafür kommt aus Deutschland sowie Österreich und wird in Tschechien, Ungarn und Deutschland zu Brückenbauteilen verarbeitet. Gesamtkostenfaktor des Neubaus: Rund 500 Millionen Euro, die der Bund trägt.
Derzeit fahren mehr als 100.000 Fahrzeuge täglich über die 1970 gebaute Rheinquerung, sie wurde aber nur für 30.000 Wagen täglich konzipiert. Die Verkehrszunahme in den vergangenen Jahren, insbesondere durch den Schwerlastverkehr, hat zu Schäden an der Stahlkonstruktion geführt, die Befahrbarkeit kann derzeit nur durch regelmäßige Sanierungsmaßnahmen aufrechterhalten werden.