Kamp-Lintfort. Ende nächster Woche schließt die Laga in Kamp-Lintfort ihre Pforten. Wegen Corona kamen weniger Besucher als geplant. Bald beginnt der Rückbau.
Zum Abschluss wartet auf die Besucher noch einmal ein Highlight: Ab heute Abend beginnt auf der Landesgartenschau das „Zechenparkleuchten“. Immer zwischen 19 und 21.30 Uhr gibt es spektakuläre Lichtinstallationen und Lasershows, die die Gäste bei einem Rundgang über das Gelände bestaunen können. Die alten Zechengebäude und der Förderturmerstrahlen dabei in besonderem Glanz. Und auch bei der letzten Schau in der Blumenhalle liegt der Fokus noch einmal auf dem Bergbau. Unter dem Motto „Schicht im Schacht“ werden hier Kontraste gezeigt. „Weiß blühende Pflanzen stehen im Gegensatz zu Dekorationen mit schwarzer Kohle“, erklärt Florist Willi Rankers, der mit seinem Team für die Planung und Umsetzung der Ausstellungen verantwortlich ist.
Christrosen, Alpenveilchen, Begonien oder Amaryllis sind noch bis zum 25. Oktober zu sehen. Auch eine Neuheit gibt es: „Der Herbststern ‚Euphorbia Princettia‘ bietet eine neue Alternative zum Weihnachtsstern, denn diese Sorte ist nicht so kälteempfindlich und hält auch Temperaturen bis zwei Grad Celsius aus“, so Rankers.
Höhe des Defizits lässt sich noch nicht beziffern
Geschäftsführer Heinrich Sperling hofft, dass in der zweiten Woche der Herbstferien noch einige Besucher kommen werden. Mit dem Verlauf der Laga ist er angesichts der Coronakrise zufrieden, auch wenn die Besucherzahlen hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind und am Ende ein Defizit stehen wird. 560.000 Gäste waren eigentlich erwartet worden, Ende September kam der 400.000 Gast. „Leider sind die Bustouristen, die erfahrungsgemäß rund ein Drittel der Besucher ausmachen, weitestgehend ausgeblieben“, so Sperling.
Wie hoch das Defizit ausfallen wird, lasse sich noch nicht beziffern. Erst am Ende des ersten Quartals 2021 liege der Bericht vor. Die Schau hatte einen über Landesmittel stark geförderten Investitionsetat von rund 26 Millionen Euro für die Umbauten. Für den laufenden Betrieb waren neun Millionen Euro kalkuliert worden.
Busreisende und Schulklassen fehlten
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Neben den Busreisenden haben laut Sperling auch die Schulklassen gefehlt. Nichtsdestotrotz sei die Laga sehr gut für Kamp-Lintfort gewesen. „Eine Gartenschau ist immer ein Motor grüner Stadtentwicklung und hilft, den Imagewandel einer Stadt voranzutreiben“, so Sperling. Auch für die ganze Region sei die Laga förderlich gewesen, da Tages- und Kurzreisetouristen angelockt werden. „Ohne die Gartenschau hätte auch die Entwicklung der Zechenfläche wesentlich mehr Zeit in Anspruch genommen und es hätte eine Brache mitten in der Stadt gegeben“, sagt der Geschäftsführer.
Schon einen Tag nach dem Ende der Laga beginnt der Umbau auf dem Zechenparkgelände. Ausstellerachse, Blumenhalle, Gärtnermarkt und Parkplatz werden zurückgebaut, hier entstehen Wohnquartiere. Hinzu kommt ein Kindergarten, in den alten, denkmalgeschützten Werkshallen sollen außerdem Startups und andere Unternehmen Platz finden. „Das wird ein ganz neues Stadtviertel für Kamp-Lintfort“, erklärt Pressesprecherin Nina Meise.
Auch der Tierpark bleibt bestehen
Der Zechenpark bleibt bestehen, so dass die künftigen Bewohner des Viertels den Park direkt vor der Haustür haben werden. „Auch der Tierpark Kalisto, die Crossfit- und die Laufstrecke sowie das Labor GreenFabLab können nach der Gartenschau von allen Bürger genutzt werden“, so Meise. Die Rückbauphase sei sehr kurz, dann werde alles an die RAG Montan Immobilien zurückgegeben.
Im Laufe des kommenden Jahres soll der Bebauungsplan stehen, zwischen 800 und 1000 Wohneinheiten sind in dem neuen Stadtviertel geplant.
Das Ferienprogramm für Kinder ist schon fast ausgebucht, es gibt aber noch einzelne Plätze. Mehr Infos auf www.kamp-lintfort2020.de