Die Grünen erobern Chefposten, die SPD zittert sich in Dortmund ins Ziel, Düsseldorf hat einen CDU-Ob. Die Stichwahlen sorgen für frischen Wind.
Nachdem die Grünen bei der Kommunalwahl vor zwei Wochen als einzige Partei deutlich zulegen konnten, besetzen sie nun auch die ersten Chefposten in den Rathäusern. Und dass sie das in Aachen und Bonn mit zwei jungen Frauen tun, darf als frischer Wind gewertet werden, der der Politik nur guttun kann.
Auch der Niederrhein verändert sich, in Rheinberg ist Dietmar Heyde nun erster grüner Bürgermeister. Die Partei ist also weiter auf dem Vormarsch. Die früher einmal starke Bindung an die SPD ist dahin. Die spannende Frage wird sein, wie die Grünen künftig mit der CDU klarkommen.
Ein blaues Auge für die SPD
Die Christdemokraten dürfen sich zunächst freuen, weil Stephan Keller die Landeshauptstadt wieder „schwarz“ gemacht hat. Das ist wichtig für Armin Laschet, der indes verschmerzen wird, dass in seiner Heimatstadt Aachen nun eine Grüne das Rathaus regiert. Grün ist eh seine Lieblingsfarbe.
Dass Dortmund weiter „rot“ bleibt, lässt lediglich sehr optimistische Sozialdemokraten aufatmen. Denn der Sieg ist nur knapp, ein „blaues Auge“. Die Partei schwächelt weiter. Allein der junge Felix Heinrichs in Mönchengladbach macht Mut. Er kommt frisch und sympathisch daher – und damit so ganz anders als seine Parteiführung...
Die wichtigen Entscheidungen trifft der Rat
Unterm Strich gibt’s neue und junge Köpfe an den Spitzen der Kommunen. Positiv auch die recht gute Wahlbeteiligung. Den Bürgern ist es offensichtlich wichtig, wer die Stadt repräsentiert.
Gleichwohl bestimmt ein OB nur begrenzt die Geschicke einer Stadt: Die wichtigen Entscheidungen trifft der Rat, wo sich nun neue Bündnisse finden müssen.