Aus den Niederlanden. Das Museum Mauritshuis in Den Haag beleuchtet die Rolle seines Namensgebers im Sklavenhandel. Die Ausstellung eröffnet Ende September.
Das Mauritshuis in Den Haag will die Rolle seines Namensgebers Johan Maurits van Nassau-Siegen im transatlantischen Sklavenhandel künftig in einer Dauerausstellung beleuchten.
In einem Saal des Museums unweit des Regierungssitzes der Niederlande werde neben der Bedeutung des Fürsten für Kunst, Architektur und Wissenschaft auch seine Tätigkeit als Gouverneur der kurzlebigen Kolonie Niederländisch-Brasilien thematisiert, berichtete die Nachrichtenagentur ANP am Montag.
Neue Erkenntnisse über die Rolle von Maurits im Sklavenhandel
Maurits soll den Bau seines prächtigen Stadthauses mit Erlösen aus den brasilianischen Zuckerplantagen finanziert und möglicherweise auch persönlich vom Menschenhandel profitiert haben.
In der Ausstellung will das Museum vom 24. September an neue Erkenntnisse von Experten über Maurits und die niederländische Verwicklung in die Ausbeutung von Sklaven sowie dazu passende Kunstwerke zeigen.
Museum Mauritshaus hatte umstrittenen Erbauer Ausstellung gewidmet
Im vergangenen Jahr hatte das Mauritshuis - eines der bedeutendsten Museen der Niederlande mit Meisterwerken von Rembrandt und Vermeer - seinem umstrittenen Erbauer und Namensgeber eine Sonderausstellung gewidmet.
Auch interessant
Darin waren unterschiedliche Sichtweisen auf die historische Figur des als Johann Moritz von Nassau-Siegen im hessischen Dillenburg geborenen Adligen (1604-1679) dargestellt worden. Besucher waren aufgerufen, sich ein eigenes Urteil zu bilden.
Am 24. September will das Museum auch bekanntgeben, welche Persönlichkeiten mit weiteren Forschungen zu Niederländisch-Brasilien und Maurits beauftragt wurden. (dpa)