Jülich. An den Protesten am Tagebau Garzweiler haben sich etwa 1000 Menschen beteiligt. Aktivisten besetzen über mehrere Stunden einen Kohlebagger.
Im rheinischen Braunkohlerevier haben am Sonntag etwa 1000 Menschen gegen die Zerstörung weiterer Dörfer demonstriert. Zu der Kundgebung aufgerufen hatten mehr als 20 Organisationen, darunter der BUND, Greenpeace und Fridays for Future.
Die Demonstranten gingen von zwei unterschiedlichen Punkten los und vereinigten sich dann in dem Dorf Lützerath am Tagebau Garzweiler, das zur Gewinnung von Kohle verschwinden soll.„Inmitten der Klimakrise alte Dörfer samt historischer Kirchen, Schulgebäuden und fruchtbaren Äckern für einen riesigen Tagebau zu opfern ist ein unverzeihlicher Fehler“, sagte der Greenpeace-Klimaexperte Bastian Neuwirth.
„Wenn Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet als potenzieller Kanzlerkandidat Verantwortung für ganz Deutschland übernehmen will, dann muss er jetzt in seiner Heimat mit Klimaschutz anfangen.“
Erkelenz: Braunkohlegegner besetzten Bagger
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Vor der Kundgebung hatten am Sonntagmorgen Braunkohlegegner einen Kohlebagger besetzt. Einige von ihnen hätten sich mit Kunstblut übergossen, teilte die Umweltschutzbewegung Extinction Rebellion mit. Die Aktion stehe sinnbildlich für den Tod von Millionen Menschen, der durch die klimatischen Folgen der Braunkohleverstromung verursacht werde, hieß es. „Jeden Tag sterben Tausende Menschen, weil Konzerne wie RWE Braunkohle verbrennen, was weltweite und langfristige Klimafolgen mit sich bringt“, teilte Lukas Schnermann, Pressesprecher der Gruppe, mit.
Am Nachmittag beendete die Polizei die Besetzung. Eine Person sei freiwillig heruntergekommen, zwei andere habe man herunterholen müssen, sagte eine Sprecherin der Polizei Aachen. Nun würden die Personalien festgestellt. Bei der Aktion war es am Morgen zu Handgreiflichkeiten zwischen Braunkohlegegnern und Sicherheitsleuten des Energiekonzerns RWE gekommen. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld dafür. (dpa)