An Rhein und Ruhr. Feuerwehr musste 400 Quadratmeter löschen und eine Festhalle schützen. Waldbrandgefahr bleibt gerade am Niederrhein groß.

Ein achtlos in der Böschung entsorgtes Gurkenglas hat vermutlich in Bocholt zu einem Waldbrand geführt. Am Anholter Postweg standen 400 Quadratmeter in Flammen. Das Gurkenglas habe bei der Sonneneinstrahlung vermutlich wie ein Brennglas gewirkt und den ausgetrockneten Waldboden entzündet, hieß es am Montagabend (10. August 2020) bei den Einsatzkräften.

Mit 8000 Liter Löschwasser hatten hauptamtliche und freiwillige Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf einen benachbarten Festsaal verhindert und den Brand gelöscht. In den vergangenen Tagen hatten in Nordrhein-Westfalen mehrere Waldstücken in Flammen gestanden - so etwa in Ratingen, Mönchengladbach, im Kreis Heinsberg sowie im Sauer- und Siegerland.

Entspannung in der zweiten Wochenhälfte

Infolge von Hitze und Trockenheit bleibt die Waldbrandgefahr in Teilen NRWs sehr hoch - so etwa am Niederrhein. Für Kleve, Geldern-Walbeck, Heinsberg-Schleiden und Tönisvorst weist der "Waldbrandgefahrenindex" des Deutschen Wetterdienstes für den heutigen Dienstag (11. August 2020) immer noch die zweithöchste Warnstufe 4 aus. Der Grenzwald im Kreis Viersen, wo es im April so verheerend gebrannt hatte, wird per Hubschrauber überwacht. Die Kiefernwälder in dem Gebiet gelten als besonders brandgefährdet.

"Bei den Flügen geht es vor allem darum, Rauchentwicklungen, Brandentstehungen und auch Glutnester so früh wie möglich zu entdecken – das gelingt am besten aus der Luft", erklärte Viersens Kreisbrandmeister Rainer Höckels. Die zweithöchste Waldbrandwarnstufe gilt auch für Teile des Rheinlandes, des Münsterlandes sowie des Bergischen Landes. Im Verlauf der zweiten Wochenhälfte soll sich die Lage nrw-weit aber entspannen.

Waldbesucher sollen achtsam sein

Mit Blick auf die erhöhte Brandgefahr mahnt NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser Waldbesucher zur Vorsicht: "Eine kleine Unachtsamkeit kann zu einer Katastrophe führen", warnte die CDU Politikerin. Der Landesbetrieb Wald und Holz zählte in diesem Jahr bereits 39 Brände auf einer einer Fläche von rund 43 Hektar. Zum Vergleich: In den zehn Jahren zuvor betrug die durchschnittliche Schadensfläche im Schnitt nur 14 Hektar - jeweils im Gesamtjahr. Besucher sollten sich an das Verbot von Rauchen und offenem Feuer halten. "Sehr wichtig ist auch, dass Waldzufahrten unbedingt für Rettungsfahrzeuge freigehalten", sagt Landesbetriebschef Andreas Wiebe.