Noordwijk. Laura Brückner und Maximilian Werthenbach machen Urlaub im niederländischen Noordwijk. Eigentlich wollten sie eine ganz andere Reise antreten.

Hippe Strandbars, kilometerlange Fahrradwege entlang der Dünen und der Sonnenuntergang über der Nordsee: In Noordwijk aan Zee, etwa 30 Minuten von Den Haag entfernt, kommt für viele Urlauber fast schon karibisches Flair auf. Gut für alle, die in diesem Jahr eigentlich weiter wegwollten und jetzt nahe der Heimat eine Auszeit suchen. So wie Laura Brückner und Maximilian Werthenbach, die eigentlich in diesem Sommer nach Tokio zu den Olympischen Spielen fliegen wollten.

Jetzt halten die beiden 26-Jährigen ihre Füße in Noordwijk in den warmen Sand, trinken Eistee und genießen den letzten von vier Tagen am Meer. „Wir hatten einen sehr regnerischen Start in den Urlaub“, erzählt Brückner, die schon häufig in dem Ort an der niederländischen Nordseeküste war. So regnerisch, dass sie bei der Ankunft erst einmal gar nicht aus dem Auto aussteigen wollten. „Aber meistens ändert sich das Wetter am Meer ja schnell wieder“, so Brückner. Die ersten Tage blieben eher wechselhaft, die beiden waren aber trotzdem viel draußen.

Radtour nach Den Haag - immer entlang der Dünen

Laura Brückner und Maximilian Werthenbach machen vier Tage Urlaub in Noordwijk an der niederländischen Nordseeküste.
Laura Brückner und Maximilian Werthenbach machen vier Tage Urlaub in Noordwijk an der niederländischen Nordseeküste. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Stadtbummel, Spaziergänge am Meer und eine lange Radtour standen auf dem Plan. „Wir haben uns Räder geliehen und sind entlang der Dünen bis nach Den Haag gefahren,“ erzählt Brückner, die in ihrer Freizeit viel Sport treibt. Auch im Urlaub ist das Paar meistens aktiv. „Hin und zurück war die Radtour über 50 Kilometer lang.“ Das sei wegen des starken Windes anstrengend gewesen, habe aber auch viel Spaß gemacht. „Den Haag ist mit seinen vielen Cafés und Geschäften ein perfektes Ausflugsziel und lohnt sich immer wieder“, meint auch Werthenbach.

Auch Amsterdam ist mit dem Rad von Noordwijk aus gut zu erreichen. Auf eine zweite lange Tour haben die beiden aber verzichtet, auch weil das Wetter sich besserte. „Wir haben dann Liegen mit Windschutz gemietet, gelesen und die Sonne genossen“, erzählt Brückner. Die 26-Jährige, die seit sieben Jahren in Köln wohnt und ursprünglich aus Rheurdt kommt, arbeitet in einer Agentur für digitales Marketing. Wie so viele andere auch ist sie seit März die meiste Zeit im Homeoffice. „Auf die Auszeit habe ich mich nach den vielen Monaten zu Hause jetzt richtig gefreut“, erzählt sie. „Und hier in Noordwijk fühlt es sich immer direkt wie Urlaub an.“

Eigentlich standen die Olympischen Spiele auf dem Reiseplan

Vor allem die Restaurants direkt am Strand haben es den beiden angetan. „Das Essen ist super lecker und die Atmosphäre direkt am Meer ist sehr entspannt, egal ob beim Frühstück oder Abendessen. Das mögen wir total gerne“, sagt Werthenbach. Seine Freundin ergänzt: „Von hier aus hat man auch den besten Blick auf den Sonnenuntergang über der Nordsee.“

Gut besucht: In Noordwijk ist bei gutem Wetter viel los.
Gut besucht: In Noordwijk ist bei gutem Wetter viel los. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Vom Coronavirus merken die Urlauber hier kaum etwas, die Strände sind an sonnigen Tagen voll, es gibt keine Maskenpflicht. Aufkleber auf dem Boden machen auf die Abstandsregeln aufmerksam, die Tische in den Cafés stehen weit auseinander. „Vielleicht kommen wir im Herbst nochmal wieder oder wir fahren in die Berge“, sagt Brückner. Die ursprünglichen Reisepläne des Pärchens mussten ohnehin schon vor Monaten abgesagt werden.

Olympia 2021? Ungewiss

Eigentlich sollte es für Brückner und Werthenbach in diesem Sommer zu den Olympischen Spielen nach Japan gehen. „Mein bester Freund ist Stabhochspringer und unter den besten Zwölf der Welt“, erzählt Werthenbach, der selbst Leichtathletik macht und in Köln als Projektmanager im E-Commerce-Bereich arbeitet. „Dadurch hat er sich für Olympia qualifiziert und wäre in Tokio dabei gewesen. Da hätte ich ihn gerne vor Ort angefeuert und mir natürlich auch viele andere Wettkämpfe angesehen“, erzählt er.

Es hätte eine Traumreise werden können. Schon Ende März war aber klar: Daraus wird nichts. Die Olympischen Spiele wurden wegen der Corona-Pandemie auf 2021 verschoben und damit waren auch die Reisepläne der beiden hinfällig. Ob sie im kommenden Jahr nach Japan reisen werden, steht noch nicht fest. „Soweit im Voraus zu planen macht derzeit wenig Sinn“, so Werthenbach. Außerdem sei auch gar nicht klar, ob und wie viele Zuschauer dann zugelassen würden. „Wir warten erstmal ab.“ Und sonst geht es eben wieder nach Noordwijk, wo es immer auch ein bisschen Südsee-Flair an der Nordsee mit dazu gibt.