An Rhein und Ruhr. Die Saubermach-Aktion RhineCleanUp weitet ihren Aktionstag bei der dritten Auflage aus. Im September soll auch an der Ruhr gesammelt werden.

Die Saubermach-Initiative RhineCleanUp (RCU) will im dritten Jahr ihres Bestehens neue Wege gehen und sich deutlich vergrößern. Erstmals sollen an dem von Düsseldorf ausgehenden europaweiten Aktionstag am 21. September neben dem Rheinufer auch zwei Nebenflüsse – Ruhr und Mosel – von Müll und Unrat befreit werden.

Die Initiatoren gehen dabei von über 200 Gruppen Freiwilliger aus, wie sie am Freitag bei der Vorstellung des Programms mitteilten. Beim Aktionstag im vergangenen Jahr hatten über 20.000 Helfer in 113 Rheinanlieger-Kommunen mitgemacht, ein Großteil davon in NRW.

Corona: Mehr Müll durch Einwegverpackungen

Mitinitiator Joachim Umbach betonte, dass gerade in Zeiten von Corona das Beseitigen von Müll noch wichtiger sei: „Der Müll ist dadurch nicht weniger, sondern mehr geworden.“ Gründe dafür seien der florierende Online-Handel, der für deutlich mehr Verpackungsmüll sorgt, und die vielen gastronomischen Mitnehm-Angebote, die vor allem auf Einweg-Verpackungen setzen. Hinzu käme dann noch eine neue Art von Müll: Schutzmasken und Einweghandschuhe, die achtlos weggeworfen werden. All das spiegle sich an den Ufern der Flüsse wider, so Umbach. „Alle guten Vorsätze zur Müllvermeidung, die es in unserer Gesellschaft durchaus gab, wurden temporär vergessen.“

Die Ausweitung des Engagements auf die beiden Nebenflüsse Ruhr und Mosel in diesem Jahr sei auf das große Interesse an der Saubermach-Aktion zurückzuführen, so RCU-Initiator Ingo Lentz: „Es gab viele Anfragen von Gruppen aus ganz Deutschland, denen gefallen hat, wie wir das in zwei Jahren am Rhein aufgezogen haben.“

Aktionstag RhineCleanUp hat europäische Dimension

Viele der Gruppen seien über soziale Medien gut vernetzt und würden sich darüber austauschen, so Lentz. „Es könnten noch mehr Rhein-Zuflüsse dazukommen, aber wir wollen uns in diesem schwierigen Jahr organisatorisch nicht überfordern.“ Die Aktion habe, ähnlich wie der Rhein, bereits europäische Dimensionen. So beteiligt sich die Schweizer Umweltinitiative IGSU an dem Aktionstag und auch französische Freiwillige sollen stärker mit eingebunden werden.

Mit einer groß angelegten Werbeaktion will die Initiative RCU ab Mitte August im Rheinland und Ruhrgebiet für ihren Aktionstag werben, um möglichst viele Unterstützer mobilisieren zu können. Entlang der Ruhr hätten sich schon Gruppen zusammengefunden, freuen sich die Initiatoren, darunter in Städten wie Mülheim, Essen, Bochum und Witten. Auch in Duisburg gibt es schon viele Helfer, die in diesem Jahr ihren Fokus dann auf zwei Flüsse – eben Rhein und Ruhr – legen wollen.

In ganz NRW beteiligen sich Freiwillige

Am Rhein stieg die Zahl der Helfer im vergangenen Jahr vielerorts an. So beteiligten sich etwa in Düsseldorf rund 1800 Menschen. Und auch in anderen Kommunen entlang des Flusses kamen viele Helfer zusammen: In NRW haben in allen Rheinanlieger-Kommunen Menschen zu Zange und Müllsack gegriffen – gerade auch am Niederrhein war die Unterstützung groß.

Bereits vom 14. bis 21. August lädt die Initiative RCU zu einer Vorbereitungs-Aktion auf den Aktionstag im September ein. In insgesamt sechs Städten – in NRW sind mit Düsseldorf und Duisburg zwei Städte dabei – wollen die Freiwilligen unter dem Motto „RheinKippen“ Zigarettenreste sammeln. Die Sammelergebnisse sollen am letzten Tag der Aktionswoche in einer Klarsichtsäule präsentiert werden. Im vergangenen Jahr wurden allein in Düsseldorf dabei rund 200.000 Zigaretten aufgesammelt.

Hygienebestimmungen gelten auch beim Aktionstag

Auf ihren Webseiten rhinecleanup.org und ruhrcleanup.org informiert die Initiative über alle Details, außerdem können sich Interessierte dort melden. Dies sei wichtig, da der Aktionstag im Zeichen der Corona-Pandemie unter besonderen Hygienemaßnahmen stattfinden muss.